OÖ. Heimatblätter 1995, 49. Jahrgang, Heft 3

Dr. Albert Böhm - der Sohn (1846-1921) Das einzige Kind Nanettes erblickte am 4. April 1846 in Gmunden das Licht der Welt, verbrachte dort seine Volks schulzeit; nach der zweiten Klasse am bi schöflichen Gymnasium auf dem Frein berg zu Linz übersiedelte der begabte Junge an das k. k. Gymnasium in Krems münster, wo er am 23. Juni 1864 mit Aus zeichnung maturierte. Nach Absolvie rung der juristischen Studien finden wir Albert als Praktikanten am Bezirksge richt Gmunden; im August 1870 erfolgte seine Versetzung an das Landesgericht Wien, verbunden mit einer Dienstzuwei sung in das Justizministerium. Am 2. De zember 1884 wurde Dr. Albert Böhm zum Vorstand des Klosterneuburger Be zirksgerichtes ernannt. Für seine vielen Verdienste als jahrelanges Mitglied der dortigen Gemeindevertretung wurde ihm am 27. März 1888 das Ehrenbürger recht verliehen; er starb unverheiratet, völlig vereinsamt und von der allgemei nen Not und Verelendung der Nach kriegsjahre gezeichnet am 5. November 1921 in Klosterneuburg. Nanette Wolf und Franz Schubert Franz Schubert betrat erstmals die Traunseestadt am 4. Juni 1825 von Steyr kommend; er blieb dort rund sechs Wo chen lang - meist zusammen mit seinem Freund Vogl - bis zur Abreise am 15. Juli 1825. Aber lassen wir die Eindrücke dem Komponisten selbst schildern: „In Steyer hielt ich mich nur 14 Tage auf, worauf wir (Vogl u. ich) nach Gmun den gingen, wo wir 6 volle Wochen recht angenehm zubrachten. Wir waren bey Traweger einloschirt, der ein prächtiges Pianoforte besitzt, u. wie du weißt, ein großer Verehrer meiner Wenigkeit ist. Ich lebte da sehr angenehm u. ungenirt. Bey Hofrath v. Schiller wurde viel musicirt, unter andern einige von meinen neuen Liedern, aus Walter Scotts Fräu lein vom See, von welchen besonders die Hymne an die Maria allgemein an sprach ..." (Schubert an Spaun, 21. Juli 1825) Ähnliche Worte findet Schubert auch an seine Eltern: „Ich war bei Trawe ger^ wie zu Hause, höchst ungenirt. Bei nachheriger Anwesenheit des Hrn. Hof rath V. Schiller,^ der der Monarch des ganzen Salzkammergutes ist, speisten wir (Vogl und ich) täglich in seinem Hause, und musicirten sowohl da, als auch in Traweger's Hause sehr viel. Be sonders machten meine neuen Lieder, aus Walter Scott's Fräulein vom See, sehr viel Glück. Auch wundert man sich sehr über meine Frömmigkeit, die ich in einer Hymne an die heil. Jungfrau ausge drückt habe, und, wie es scheint, alle Ge müther ergreift und zur Andacht stimmt. ' Trawe(ö)ger, Ferdinand (geb. 1786/87, gest. 6, April 1832), Handelsmann, kaufte das Haus - heute Badgasse Nr. 2 - am 5. Jänner 1821 um 4.000 11., verkaufte es am 1. Jänner 1829 um 7.500 11.: und Gattin Elisabeth (geb. um 1787, gest. 16. Juli 1846), ^ Schiller, Franz Ferdinand Freiherr von (geb. in Pontebba am 13. Juli 1773, gest. in Graz am 25. August 1861), k. k. Hofrat bei der Hofkam mer für Münz- und Bergwesen in Wien, seit 17. Februar 1824 Nachfolger von Lenoble, Josef, von Edlersberg (geb. in Wien am 4. August 1750, gest. in Gmunden am 28. August 1832) als Salzoberamtmann in Gmunden. Wurde wegen seiner vielen Verdienste am 1. Juni 1840 zum Ehrenbürger von Gmunden ernannt; ab 1844 dauernder Ruhestand - Übersiedlung zuerst nach Wien, dann nach Graz.

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