OÖ. Heimatblätter 1995, 49. Jahrgang, Heft 3

Nanette Wolf in Gmunden - ihre Beziehungen zu Franz Schubert und Nikolaus Lenau Von Josef Moser Im Mittelpunkt der folgenden bie dermeierlichen Reflexionen, die sich auf die Bezirksstadt Gmunden am Traunsee konzentrieren, steht Anna Rosina (= Na nette) Wolf, die am 13. Juli 1808 im von den Wirrnissen der Napoleonischen Kriege weitgehend verschonten Hallstatt (Oberösterreich) geborene Schulmei sterstochter. Sie war nicht nur eine unge wöhnliche musische Begabung, sie er hielt auch eine für die damalige Zeit her vorragende Ausbildung als Pianistin und Altistin. Nachdem sie mit ihren Eltern Johann Nep. und Therese Wolf, geborene Eigl, im Jahre 1811 nach Gmunden übersie delt war, wurde das talentierte wie hüb sche Mädchen vor allem durch das spä tere gemeinsame Musizieren mit Franz Schubert im Jahre 1825 und die wieder holten Begegnungen mit Nikolaus Le nau in den Jahren 1830 und 1831 ge prägt. Die Vorfahren dieser bemerkens werten Frau kamen väterlicherseits aus dem südböhmischen und mütterlicher seits aus dem Linzer Raum. Nanette Böhm, geh. Wolf. Johann Nepomuk Wolf - der Vater (1777-1842) Er wurde am 3. April 1777 als ältestes von zehn Kindern seinen Eltern Matthias und Franziska Maria Wolf in Unterhayd (Unterhaid) in Böhmen geboren. Als Sängerknabe im nahe gelegenen Zister zienserstift Hohenfurth empfing der Bub seine erste Schulbildung und musikali schen Unterricht. In den Jahren 1790 bis 1793 dürfte er seine Ausbildung im Lehr fach in Linz erhalten haben; er unterrich tete dann in Ulrichsberg, Mühlviertel, von 1793 bis 1797, in Viechtwang, Alm tal, von 1797 bis 1798 und ab 5. Novem ber 1798 an der Stadtschule in Gmun den. 1807 heiratete er Therese Eigl, eine Lehrerstochter aus Linz. Johann Nepomuk Wolf war sicher lich für die damaligen Verhältnisse ein hervorragender Pädagoge, der auch auf musikalischem Gebiet Außergewöhnli-

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