des mittleren Kremstales gehörte in dieser Zeit den Grafen von Wels-Lambach. Ver mutlich 1040 bis 1050 - damals erhielt Kremsmünster den Hof zu Niederkrems und richtete darin in der Folge den Zehenthof ein - ließ Graf Arnold II. eine Kapelle neben dem Hof von Wartberg erbauen. Nicht lange danach, vielleicht beim Uber gang des Erbes an die Otakare, wurde ein Teil in Halbhofgröße abgespalten und als Lehen weitergegeben. Das ist der spätere Pernsteiner-Besitz. Der Traungauer Otakar II. dürfte im Zeitraum 1080 bis 1100 von seinem Hof Wartberg eine Hufe (das Mayrgut) abgetrennt und Kremsmünster übergeben haben. Erst mit diesen Absplissungen wurde die Versorgungsfrage des verbleibenden Hofes neu gestellt. Damals dürften die (regelmäßig begrenzten) Blöcke östlich der Ofenschüsselwiese unter Pflug genommen worden sein. Zu diesem Zeitpunkt entwickelte sich in Wartberg offenbar ein passauisches Seelsorgezentrum, wobei vermutlich das bischöfliche Eigenkloster Kremsmünster Zehente beanspruchte.^' So gesehen wird am Beispiel Wartbergs die ganze TragHofanteil Markgraf Otakare II in Aigen DER ZERFALLENE ALTHOF WARTBERG UM 1100 ' Was sich damals tatsächlich ereignete, vermitteln die Notizen von 1083 und 1093 nicht. Eine „Pfarr gründung" ohne Ordinarius ist wohl kaum möglich. Wir wissen allerdings, daß es gerade unter Bi schof Altmann von Passau (1065-1091) zum Aufbau einer strafferen Diözesanorganisation kam. Vgl. dazu Zinnhobler, wie Anm. 34, 279. Die Grenzberichtigung zwischen Wartberg und der Ulsburgkirche spricht für einen Eingriff des Ordinarius, ohne daß damit eine „Pfarre" vorweggenommen wäre.
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