berg und Leonstein, von der Herrschaft Losenstein erworben." Beim kleinen Besitz der Herrschaft Losensteinleiten in Wartberg (12.249 Joch) handelt es sich also, ähn lich wie bei Micheldorf, nicht um anfänglichen Besitz des Stiftes Admont, der 1571 zugekauft wurde, sondern um einen ursprünglich mit den Leonsteiner Liegenschaf ten zusammengehörenden Besitz der Herrschaft Losenstein. Dieser ist am frühesten im Urbar 1491 als „Amt zu Wartperg" aufgezeichnet." Von Interesse ist die herrschaftliche Besitzteilung im frühen 16. Jahrhundert insoferne, als die scheinbar regellose Absplitterung des Losensteinleitner Anteils mit Verzahnungen oder ganzen „Lus-Systemen" erklärt wird. Da die „Lüsse" nordöstlich der „Ofenschüsselwiese" bereits in den ältesten Urbaren aufscheinen, kann der Wechsel und die Aufteilung dieser Liegenschaften im frühen 16. Jahrhundert nach gewiesen werden." Es kam auch zu Lusteilungen, und erst im 18. Jahrhundert scheint es mehrere Zusammenlegungen von Lüssen gegeben zu haben. Die zweitgrößte Kulturfläche nimmt mit 44.1054 Joch in Wartberg die Herr schaft Fernstem ein. Beim Bauer in Aigen mit Aignermühle handelt es sich nicht um einen Altbesitz dieser Herrschaft. Noch im Urbar 1581 werden im Amt Fettenbach das Gut „am Aigen" und die „Aigmüll" jeweils als halbes Rechtlehen bezeichnet." Es waren dies relativ spät erworbene Einzelgüter aus lehensweise verliehenen landes fürstlichem Erbe. Das nach Kremsmünster gehörige Mayrgut in Wartberg umfaßte mit abgespaltenen Sölden 38.1468 Joch Kulturland. Diesen Besitz erhielt das Stift Kremsmünster schon im Hochmittelalter als landesfürstliche Schenkung.^" Ob aller dings der 1299 bei Kremsmünster genannte Zehent tatsächlich das Mayrgut zu Wartberg betrifft, muß mit Vorsicht aufgenommen werden.^^ Sehr spät ist aus dem " Verkaufsurkunde Wolf von Losensteins an Veit von Zelking, 19. 8.1526, Archiv Losensteinleithen im Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien. Ursprünglich wurde dieser Leonsteiner Besitz für einen Teil der Würzburger Lehen der Rohrer gehalten, was sich aber nicht bewahrheitet hat; vergleiche dazu Her bert Jandaurek (Anmerkung 5), 96, und Kurt Holter, Der Ulsburggau und die Alpenlandgrenze. Mit teilungen des Oberösterreichischen Landesarchivs 7 (1960), 170. ABd. 51 Musealarchiv (OÖLA Linz), Urbarium der Herrschaften Gschwendt, Losenstein am 10. Sep tember 1491, fol. 6 v per Originalabschrift vom Schloß Losensteinleithen. ABd. 51 Musealarchiv, Urbar 1491, fol. 6 v-7, ferner Abschrift der alten Einlage (1544) der Herrschaft Losensteinleithen nebst einigen Nachträgen, fol. 12-13, bzw. HA Leonstein, Urbar 1591 (wie Anm. 3), fol. 57 und 60: 1491 besitzt Hans Kramer 8 Lüsse, der Schustermeister 4 Lüsse, Stefan Fülenafchen 6 Lüsse, die Witwe Nässl 1 Lus und der Hausbesitzer Schauffler ein „flecklein". 1544 gehören zu Losen steinleiten 2 Lüsse dem Andreas Kornfeil, 6 Lüsse dem Konrad Scherer und je 1 Lus der Witwe Hayder, dem Wolfgang Pamer und dem Scherheuffl. Der „Wisfleck" gehörte nun Wolfgang Fleischhacker. Aus den Leonsteiner Parzellen von 1591 sind 6 Lüsse bekannt, die zu zwei Drittel die Taverne am Platz (Jörg Kornfeil) und zu einem Drittel das Nachbarhaus (Wolf Schwingenschuh, Schuster in der Grub) besitzen, sowie 5 ledige Lüsse des Schneiders Wolf Hösl. " Urbar Pernstein in Oberösterreich 1581, Niederösterreichische Herrschaftsakten 1163, fol. 159. UBK 378, Anm. 25: „Item Otacherus marchio dedit eciam predium ibidem LX den.": siehe dazu auch Holter (wie Anm. 16), 168, Anm. 17. " Jandaurek (wie Anm. 5), 133, unter Einkünfte von einzelnen Höfen: „Walchus et Merboto decimam in Wartperg." Wenn dies zuträfe, waren die beiden Zehentinhaber landesfürstliche Hintersassen. Im lan desfürstlichen Urbar dieser Zeit (nachmals Burg Wels) sind im Bereich von Auern genannt (Jandau rek, 144): „Zenschel, Merbot et Walchun".
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