OÖ. Heimatblätter 1995, 49. Jahrgang, Heft 3

dem Jahr 1347 an das Frauenkloster in Pulgarn: .. dass der vorgenanndt diennst von dem ehegenandten guett abigclich geuallen vnnd gehören soll zu ainem ebigen liecht, es sey mit jnnslett oder mit öll, vnnd das liecht solle prynnen jnn der vorge nanten trauen schlaffhauss des nachts alle nacht, wan sich die nacht anhebt, vntzt aber an den Tag, es soll auch von dem vorgenanndten gellt alle nacht die motten beleucht werdten mit ainem guetten inssletliecht also, .. Nach dem Riedegger Urbar von 1545 mußten die sechs Gallneukirchner „Fleischhackher von der Fleischpanckh" jährlich zu Martini insgesamt 180 Pfund „Himßlidtdienst" oder „Innslidtdienst" (Unschlittdienst) an die Herrschaft abliefernd^ Versuche zur Feststellung der Brenndauer In zwei aus Spezialgips angefertigte, den Originalformen genau nachge baute Schalen mit drei Flammen wurde jeweils die gleiche Menge Leinöl und Rapsöl eingefüllt, nämlich 75 Kubikzentimeter oder rund Yd 1, und mit 4 mm starken Doch ten versehen. (Nach A. Neuburger wurde der Lampendocht „aus Binsenmark, Flachs, Hanf und den Blättern des Wollkrautes hergestellt".") Die Lampe mit dem Rapsöl brannte - bis zu einem minimalen Ölrest - mit einer Flammenhöhe von 1,8 bis 2,7 cm ziemlich genau zweimal nacheinander je 4 Stunden 45 Minuten, während die Lampe mit dem Leinöl etwas unregelmäßig einmal 5 Stunden und 6 Minuten und das zweite Mal 33 Minuten länger ihr Licht spendete. Nun muß allerdings zuge geben werden, daß ein einwandfreier Vergleich nur möglich wäre, wenn man die Flammenhöhe konstant gleichhalten könnte. Mit einem Liter Öl kann also eine dreiflammige Lampe durchschnittlich 65 Stunden brennen. Mit einer Talgfüllung brannte dieselbe Lampe nur 3 Stunden 50 Minuten bei einer Flammenhöhe von 2,5 bis 3,5 cm; die Dochte fingen hier nicht wie bei der Verwendung von Öl nach länge rer Zeit zu rauchen an. Eine einflammige Lampe brannte mit der gleichen Menge Rapsöl (wie oben angegeben) und einem etwas stärkeren Docht (5 mm) 10 Stunden 45 Minuten, wobei die Flammenhöhe 3,5 bis 4,5 cm betrug. Wenn der Docht nicht reguliert wird, verbreitert sich die Flamme zur Mitte hin entsprechend dem Absinken des Ölstandes und wird auch höher; über einer Höhe von 4,5 cm beginnt sie zu rußen. Der Brennkopf des Dochtes wird während der Brenndauer immer länger und die Spitze verkohlt, sodaß bis zum Ausbrennen einer Füllung Vi cm verbraucht wird; diese Abnützung kann man aber vermindern, wenn man den Docht nach innen zurück schiebt oder das Brennmaterial öfter nachfüllt. Bei der Verwendung von Talg wird die Spitze wohl mit einer Dochtschere gestutzt werden müssen. Bei richtiger Betreu ung gibt es weder eine Rauchentwicklung noch eine Geruchsbelästigung; außerdem ist das Licht genügend stark, um auch Kleingedrucktes ohne Schwierigkeit lesen zu können. " OÖ. Urkundenbuch, 7. Bd., S. 10, Nr. 11. " Heimatbuch Gallneukirchen, hrsg. v. Heimatverein Gallneukirchen und Umgebung 1982, S. 75. " A. Neuburger, a. a. O.

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