Geräte zum Feuermachen Zum Anzünden wurden im Mittelalter - und noch lange nachher (nach den Erfahrungen des Autors vereinzelt sogar bis in die jüngste Vergangenheit) - ein Feu erstahl, ein Feuerstein oder Flint und ein Zunder (Bild 14) verwendet. Man steckt dazu den Zeigefinger und den Mittelfinger einer Hand durch die beiden Halteringe des Stahles und klemmt darunter mit dem nächsten Finger den Zunder (einen mit Salpeter getränkten und daher leicht entzündbaren Buchenschwamm) ein. Dann wird der scharfkantige Feuerstein mit der anderen Hand gegen die Mitte der Stahl leiste geschlagen, wodurch es ein winziges, durch die Reibung glühend gewordenes Stahlstück wegreißt, das - meist nach nur wenigen Versuchen - den Zunder zum Glosen bringt; nach längerer Verwendung zeigt die anfangs gerade Kante des Feuer stahles durch die ständige Abnützung eine deutliche Einbuchtung. Der auf dem Bild 14 gezeigte Feuerstahl stammt aus der Holzburg auf dem Rametstein (F = Nr. 5); ein etwas kleinerer wurde in Windegg (F = Nr. 14) gefunden. Da die beiden in Prandegg (F = Nr. 4) geborgenen Dochtscheren („Kerzenschneuzer") zu stark verrostet sind, wird hier eine nicht von einer Burg stammende gezeigt. Der Feuerstein ist ebenfalls aus Prandegg. Anzahl der Lampenbruchstücke (Fundorte und zeitliche Gruppierung gereiht nach den vorigen Tabellen) Fundort Reichenstein Stampfegg Strafenberg Prandegg Rametstein Hochhaus/Buchberg Mosling Kronast Hausberg/Naarn Neuaist Altaist Blasenstein Saxenegg Windegg Mitterberg Quersummen Gesamtsumme Typengruppen 3 4 5 6 36 56 80 56 29 24 36 47 1 - - - 3 6 4 18 12 10 100 105 159 137 Quersummen Nach dem genauen Vergleich der einzelnen Bruchstücke anhand aller mögli chen Kriterien konnte sogar bei den größten Fundmengen beinahe die gleiche Anzahl von Einzelexemplaren festgestellt werden; in Reichenstein waren dies mehr als 200 Stück. Im dorhgen Renaissance-Neubau wurden für das Aufstellen von Lampen oder anderen Beleuchtungskörpern in den Wänden der Außenmauern kleine Nischen mit einem Rauchabzugsschacht ins Freie angebracht (Bild 17).
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