Die Wehranlagen auf dem Strafenberg und dem Rametstein waren größten teils aus Holz erbaut; sie dürften Sitze von Freibauern gewesen sein. Gleiche Anla gen - insgesamt neun - wurden bisher im nördlichen Teil des unteren Mühlviertels bis zum in über 1.000 Meter Seehöhe gelegenen Hochfelsen bei Liebenstein, der Jankusmauer, entdeckt. Daß an allen übrigen - hier nicht genannten - Stellen ehemaliger Burgen keine Ollampen nachgewiesen werden konnten, hängt dort bei einigen mit der geringen Fundmenge, aber auch mit der allgemeinen Zufälligkeit einer Entdeckung bestimmter Fundarten zusammen. Daß das Auffinden von Kulturnachweisen manchmal außerordentlich schwierig ist, zeigte sich bei der Bearbeitung der Holz burg auf dem riesigen Steinmassiv des Herzogreither Berges in der Gemeinde St. Leonhard bei Freistadt, wo die ersten Funde erst nach mehr als zwölfjähriger ver geblicher Suche zutage kamen. Eine totale Erfassung des Fundgutes (soweit dieses überhaupt im Umfeld einer Burg verblieb) wäre ja nur nach einer Gesamtrodung des Waldes auf dem Burgberg möglich. Der deshalb sicher zu erwartende Einwand der Wissenschaftler, daß andernfalls die Grabungen eben zu unterbleiben hätten, ist zwar richtig, kann aber doch mit der Begründung zurückgewiesen werden, daß sol che Vorhaben von Fachleuten im gesamten unteren Mühlviertel weder bisher statt fanden, noch kaum für die Zukunft geplant sind. Sollte dies aber doch einmal der Fall sein, könnten die inzwischen von Laienforschern ohne finanzielle Unterstützung amtlicher Stellen erworbenen Erkenntnisse als Unterlagen dienen. Querschnittskizzen der zehn Lampenschalen (Bei den dreiflammigen Schalen wurde nur eine Dochtdelle in der Mitte gezeichnet.) Neben der Skizze: T = Tonqualität, Farbe, Magerung, gr. oder n. gr. (graphitiert), Brandhärte; Z = Zeit: rom(anisch), got(isch), Ren(aiss.); B = Besonderheiten: ifl. (einflammig), 3fl. (dreiflammig), Bodenzeichen, Töpfermarken, Verzierungen, Dreiecklippe; Du = Durchmesser des Bodens; Do = Durchmesser an der Mund saumoberkante; W = Wandhöhe; R = Registriernummer im Burgmuseum Reichen stein; F = Fundort (Nr. der oben angeführten Fundortliste). T = grau, an der Außenseite ein hellbrauner Fleck, mit feinen Quarz körnern gemagert, Spuren von Glimmerblättchen, n. gr., hart gebrannt; Z = hochrom., B = 3fl., innen umlaufende schwache Wulste; Du = 8,8 cm; Do = 13,0cm; W=4,5 cm; R= G 13; F= Nr. 9. T = durchwegs brauner, feingeschlämmter Ton, wenige Magerungs einschlüsse, n. gr.; Z = hochrom.; B = 3fl.; stark verrußte Dochtdellen; Du=8,4 cm; Do = 12,5 cm; W= 3,7 cm; R= G 6; F= Nr. 9. T = dunkelgrau, geringfügig mit feinem Quarzsand gemagert, n. gr., hart gebrannt; Z = spätrom.; B = 3fl., die Dochtdellen sind nur schwach ange deutet; Du = 6,7 cm; Do = 10,9 cm; W = 3,6 cm; R = G 20; F = Nr. 2.
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