für das „Ewige Licht" (Glasgefäß mit Öl und Docht) über dem Altar in der Kirche galt.® In dieser Abhandlung wurde zur Vereinfachung der Formbezeichnungen - mit einigen Ausnahmen - das Wort „Schale" (wie Kaffeeschale ohne Henkel, Obstschale, Aschenschale) gewählt. Als Kriterien für die Altersbestimmung galten die Beifunde, gegebenenfalls das bekannte Datum des Abkommens einer Burg und Beschreibungen in der Fachli teratur. Daraus ergab sich nach der Form der Objekte folgende Reihung: 1. Pokallampen: eine runde Schale auf einem verhältnismäßig langen, röhrenförmi gen Schaft mit einem verbreiterten Standsockel - mit oder ohne Traghenkel; Wel lenlinienverzierung; Graphitbeimengung. 2. Schalen mit hohen, nach oben stark ausladenden, geraden Wänden und drei meist schwach ausgeformten Dellen (Dochtschnauzen) für die Einlage der Docht enden, wobei der Rand im Querschnitt gerundet ist. 3. Schalen mit mittelhohen, ausladenden, noch geraden Wänden und drei Docht dellen, wobei der Rand gerundet oder waagrecht abgestrichen ist - hier konnten Bodenzeichen festgestellt werden; nur ganz selten kommt Graphitbeimengung im Ton vor. 4. Schalen mit mittelhohen bis niedrigen Wänden, die aber von der Bodenplatte in nen nicht kantig abgesetzt sind und daher einen muscheligen, muldenartigen In nenraum bilden, dreiflammig, an einem Exemplar töpfermarkenartige Einkerbun gen am Mundsaum. 5. Schalen mit meist ziemlich niedrigen Wänden, deren Rand leicht nach innen überkragt und vereinzelt nach außen abgeschrägt ist, ein Exemplar zeigt ein Räd chenmuster auf dem Mundsaum, meist dreiflammig, aber auch schon einflammig. 6. Schalen mit ziemlich niedrigen Wänden, deren Rand mehr oder weniger stark nach innen überkragt, nur einflammig, gegenüber der Dochtdelle eine applizierte dreieck- bis trapezförmige Lippe, die konisch durchbohrt ist und in der Wand richtung aufgesetzt ist. 7. Schalen mit einem stark nach innen überkragenden, dünn auslaufenden Rand, ei ner besonders breiten, ziemlich vertieften Dochtdelle und einer am Rand waag recht applizierten, konisch durchbohrten Lippe. 8. Sonderformen, die der Tonqualität nach eher dem ausgehenden Mittelalter zuzu schreiben sind: a) Traglampen, ähnlich den römischen Formen; b) Hängelampen (Ampeln), plutzer- oder kugelförmig zum Einsetzen in ein Netz. Die Lampenformen unter den Nummern 1 bis 3 gehören - zeitlich so gestaf felt - der Romanik zu. Die Nummern 4 und 5 fallen in die Ubergangszeit zur Gotik und in die Frühgotik. Nr. 6 stammt aus der Hoch- und Spätgotik und Nr. 7 aus der Duden: Das Herkunftswörterbuch, S. 22.
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