ton Bruckners Motette „Os justi" ist hier in Blick richtung auf die Problematik der kirchenmusikali schen Restauration im 19. Jahrhundert interpre tiert. Schmitz hatte in den frühen zwanziger Jah ren mit Carl Schmitt auch Bruckner studiert (S. 334). In Schmitts Schrift „Römischer Katholi zismus und politische Form" sieht er in der Grundfrage der Restauration eine gewisse Analo gie zu der Antwort, „die Bruckner mit ,Os justi' den Caecilianern gab". Zu den breitgefächerten Themen gesellt sich die das vereinte Europa lange vorwegnehmende Herkunft der Autoren. Beson ders auffallend der Anteil spanischer - und japa nischer (!) - Gelehrter. Weil sich in Österreich das Rechtsdenken Kelsens durchgesetzt hatte, konnte das ihm entge gengesetzte Carl Schmitts hier kaum Fuß fassen. Folglich findet sich unter den vielen Beiträgen nur ein Verfasser mit (damaligem) Sitz in Österreich, nämlich Karl Anton Prinz Rohan mit Sitz in Salz burg. Die hier vorgestellten Festschriften vermit teln nicht nur Bildung im Rechts- und Staatsden ken, sondern auch in Theologie, Philosophie, So ziologie, Historie, Literaturwissenschaft, ja sogar - wie gezeigt - in der Musikwissenschaft. Ein wah res Bildungsfest! Josef Demmelbauer
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