Zusammenfassend kann gesagt werden, daß der „Rahmen" des Buches leider etwas stiefmütter lich behandelt wirkt. Es ist dies gerade deshalb schade, weil der Hauptteil, die Vorstellung und Beschreibung der Landgasthöfe, sehr gediegen und informativ ist. Alle, die eine Vorliebe für die bodenständige Küche und traditionsreiche Gast häuser mit Atmosphäre haben, werden sicher die sen Führer durch Oberösterreichs Wirtshauskul tur zu schätzen wissen. Gerhard Gaigg Erika Kaftan: Wanderungen in der Sagenwelt der Region Pyhrn-Eisenwurzen. Linz: Landesverlag, 1993. 203 Seiten, 32 Wegskizzen, 21 Farblichtbilder, S 198,-. ISBN 3-85214-578-3 Nach ähnlichen Werken über das Mühlvier tel und das Salzkammergut hat die Autorin für wanderlustige Heimatfreunde nun ein ebenso ent zückendes wie brauchbares Wanderbüchlein über die Region Pyhrn-Eisenwurzen, ein noch weitge hend unberührtes Gebiet, gestaltet. Sie stellt darin 32 mit Liebe und Sachkenntnis ausgesuchte Rou ten (größtenteils Rundwege) vor, sowohl geruh same Spaziergänge als auch anspruchsvolle Berg wanderungen, sodaß für jeden etwas dabei ist. Präzise zutreffende Beschreibungen mit Wegskiz zen samt Anfahrts- und Parkmöglichkeiten lassen den Wegverlauf unschwer finden; eine Wegskiz zenübersicht auf dem Umschlaginneren kenn zeichnet die Lage der zum Teil wenig bekannten Ortlichkeiten in der Region. Nach der Vorstellung der Region Pyhrn-Eisenwurzen ist den einzelnen Tälern gewidmeten Kapiteln jeweils eine allge meine Einleitung vorangestellt, wie Interessierte auch in den Text eingestreute Hinweise histori scher und naturkundlicher Art begrüßen werden. Die Eigenart des Werkes liegt aber in der gelunge nen Verbindung von Wandern einerseits und Le sen bzw. Erzählen andererseits. Die in den Text eingeflochtenen Geschichten und Sagen werden vor allem Eltern unterstützen, wenn sie ihre Kin der für eine Wanderung, die auch ein kleines Abenteuer sein kann, begeistern wollen. Ausge zeichnete Farblichtbilder bringen den Leser derart auf den Geschmack, daß er die erste Wanderung schon sehr bald unternehmen wird. Unwesentli che Sach- oder Lektoratsfehler vermindern kei neswegs den Wert dieses Wanderführers als emp fehlenswerte Anleitung für eine lebendige HeiHerbert Bezdek Roman Moser: Elallstätter und Obertrauner Al men im Bereich des Dachsteinmassivs. Museaherein Hallstatt (Hrsg.), 1994. 32 Seiten, 2 Farbund 9 Schwarzweißahbildungen, S 40,-. Der Autor schildert uns nicht nur die geolo gischen und morphologischen Voraussetzungen für die Entstehung der Almen, die Almwirtschaft in prähistorischer und historischer Zeit, sondern befaßt sich sehr eingehend mit dem Viehauftrieb ab 1700, der durch zahlreiches statistisches Mate rial belegt ist, wie aus dem Urbarium Wildenstein der Güteralmen für Hallstatt und Obertraun her vorgeht. Als Eigentümer der Almen sind in den Almbüchern der Agrarbezirksbehörden die Osterreichischen Bundesforste angeführt. 26 Mit glieder der Weidegenossenschaft Obertraun hat ten im Jahre 1950 einen Pachtvertrag mit der Forstbehörde abgeschlossen und die Berechti gung erhalten, gegen die Bezahlung des Pacht schillings mit 60 Stück Rindern auf die Gjaidalm auftreiben zu dürfen. Im Sommer 1954 wurden 18 Kühe und 47 Kalbinnen aufgetrieben gegen nur 17 Rinder im Jahre 1950. Eine Abnahme des Auftrie bes wurde bereits 1966 festgestellt mit 7 Kühen und 24 Kalbinnen. Während 1976 nur 16 Rinder aufgetrieben wurden, waren es 1986 bereits 28 Großvieheinheiten. Im Jahre 1993 ging die Zahl der aufgetriebenen Rinder laut Angabe des Forst amtes Goisern auf 18 Rinder zurück. Daneben weideten noch 120 Schafe. Gegenüber dem Jahre 1805 hat die Zahl der aufgetriebenen Schafe um fast 1.300 Stück abgenommen. Während laut einer Handschrift des Salzoberamtsarchivs im Jahre 1793 auf 289 Almen 10.063 Rinder und 184 Pferde zum Auftrieb be rechtigt waren, sind um die Mitte des 19. Jahrhun derts auf 265 Almen des gleichen Gebietes nur mehr 5,914 Rinder zum Auftrieb berechtigt gewe sen. Wenn man nun den tatsächlichen Auftrieb der Rinder in den Jahren 1950, 1966, 1976, 1986, und 1993 vergleicht, dann erkennt man sehr deut lich für die siebziger Jahre eine Phase des Schwun des im Almauftrieb, während 1986 eine deutliche Erholung eintrat. Alpungsprämie pro Rind, Förderung der Bergbauern mit der Bergbauernhilfe brachten hier etwas Aufwind für die Almwirtschaft. Hans Sperl
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