Buchbesprechungen Walter Wippersberg: Oberösterreich. Ansichten und Einblicke. Linz: Veritas-Verlag, 1994. 160 Seilen, 150 Abb., 5 398,-. ISBN 3-85214-611-9 Im Landesverlag-Veritas sind bereits eine Reihe landeskundlicher Bildbände, und zwar im mer mit ausgezeichneter Farbausstattung, heraus gegeben worden. Man erinnert sich an „Mühlvier tel, Leben auf Stein" oder auch an den Band „Inn viertel". Für diesen Bildband „Oberösterreich" konnten neben vielen Fotografen auch einige namhafte Mitautoren für die Textbeiträge gewon nen werden: Rudolf Chmelir, Walter Dell, Josef ffandlechner, Josef Lehner und Karl Turecek, die in ihren Beiträgen teils Erläuterungen zu den Bil dern, teils wieder oberösterreichische Besonder heiten verständlich machen. Es finden sich auch einige ein bißchen reißerisch anmutende Unterti tel: Sauheitere Sauhaut, Höhere Knödel-Akade mie u. a. Walter Wippersberg hat in seinem Vorwort völlig recht, wenn er meint, daß Oberösterreich „kein Land aufregender Extreme" sei, selbst orographisch bietet das Land keine charakteristi schen Merkmale. Auch traditionelle Gewohnhei ten der Bewohner sind nicht unbedingt typisch, weil sie auch in den angrenzenden Nachbar schaftsgebieten anzutreffen sind. Und doch sind in der Vielfalt manche feine Unterschiede gegen über den Bayern, den Steiermärkern oder den Niederösterreichern zu beobachten: darauf kam es den Autoren von Wort und Bild an. Über die ein wenig umständliche Definition, was „Heimat" nicht ist oder ist, kann man geteilter Meinung sein (S. 10). Es ist auch fraglich, ob Volkstänze über haupt „ideologisch mißbraucht" werden können (S. 131, Bildtext). Träfe solches eventuell auch für die Tänze der Donkosaken oder den polnischen Kujavjak zu, die auch zur Zeit der bolschewisti schen Herrschaft in politisierende Unterhaltungs programme eingebaut waren. Solche Bemerkun gen sind Liebedienerei bzw. nationaler Masochis mus, die in derartigen Publikationen wie in dem vorliegenden Buch überflüssig und nicht am Platze sind. Die hervorragenden Bildbeispiele dieses empfehlenswerten Bandes lassen erkennen, wie sehr die in der Vergangenheit des Landes und sei nes Volkes gewachsene Kultur in die Gegenwart hereinreicht, wie sehr sie ihr Farbe gibt, der die Modernität nichts, aber auch gar nichts entgegen zusetzen vermag. Rudolf Fochler Gerhart Marckhgott, Harry Slapnicka (Red.): Oberösterreich - Lebensbilder zur Geschichte Oberösterreichs, Bd. 8. Linz: OÖ. Landesanhiv (Hrsg.), 1994. 248 Seiten, zahl reiche Abbildungen. Diese vom Oberösterreichischen Landesar chiv angeregte Buchserie „Oberösterreicher", seit ihrem Beginn redigiert von Prof. Dr. H. Slapnicka, ist nicht nur ein überaus wertvoller Behelf für alle jene, die über Leben und Werk namhafter Künst ler, Forscher oder Wissenschaftler aus oder in Oberösterreich arbeiten, sondern gleichsam ein li terarisches Denkmal für diese Persönlichkeiten. Es sind nicht bloß abgeschlossene Lebensläufe - Le bende werden in dieser Reihe nicht berücksichtigt -, dem herausgebenden Institut kommt es jeweils darauf an, die Bedeutung der Leistung der einzel nen Persönlichkeiten herauszustellen. Der nun erschienene Band 8 des „Oberöster reichers" enthält Beiträge über 15 Persönlichkei ten, die im Lande auf verschiedenen Gebieten richtungweisend tätig gewesen sind: eine Aus wahl davon: Jgnaz Mayer - erfolgreicher Schiff bauer, tragischer Politiker, Norbert Hanrieder - Mundartdichter und Seelsorger, Josef Jgnaz Satt ler - ein Hauptmeister der oberösterreichischen Kirchenkunst, Erasmus Freiherr von Handel - letzter kaiserlicher Statthalter in Oberösterreich, Karl Emmerich Baumgärtel - ein politischer Bohemien und seine Dichtkunst, P. Zyrill Fischer OFM - Rufer und Brückenbauer, Franz Bachinger - Bundesminister und Staatssekretär, Georg Grüll - Lehrer, Archivar und Historiker, Josef Ramsauer - Komponist, Franz Viehböck - vom Volksvereins sekretär zum Leiter des Seelsorgeamtes, Hans Lin ser - Biologe und Philosoph, Josef Kronsteiner - ein Leben für die Kirchenmusik, Marlen Haushofer - als Schriftstellerin spät entdeckt, Hans Plank - ein „holzschnittartiger" Künstler. Lebensbe schreibungen der Verfasser der Beiträge, ein Ab-
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