OÖ. Heimatblätter 1994, 48. Jahrgang, Heft 4

wurde bis zu deren Abzug von den Vöcklabrucker Schulschwestern im Na men der Gemeinde und dann von Ge meindebediensteten geführt, und die Ka pelle diente bis zur Erbauung der Lei chenhalle neben der Pfarrkirche als Aufbahrungsplatz für im fieim Verstorbene. Uber dem Eingang stand zu lesen: Zur höheren Ehre Gottes erbaut von der Fa milie Steinbrunner im Jahre 1900. Es dürfte sich, wenn diese Jahreszahl stimmt, wohl um die Neuerrichtung ei ner schon früher bestandenen Kapelle handeln. Von dort führte der Weg durch den nördlichen Teil der Ortschaft Erlat, vorbei an der Erlatmühle, nach Nord osten abbiegend hinter den später er bauten fJäusern vorbei, stark ansteigend auf einem früher viel benützten Wiesen weg zur sogenannten GstöttenbauerKapelle, von dort auf der Ried er Straße Richtung Frankenburg zum Friedhof in die Friedhofskirche, aus dem Friedhof heraus weiter auf der Rieder Straße zur Fichler-Kapelle, die am Fuße des Söllner berges bei der Abzweigung der Fiofbergstraße von der Rieder Straße stand, weiter bis zum Ende der Rieder Straße über den Marktplatz durch das ehema lige „Portal" - eine gewölbeartige Durch fahrt im ehemaligen Reich-tiaus, heute der Zwischenraum zwischen der Spar kasse und dem EJause Plakolm - über den Kirchenplatz zu dem auf der Nord außenseite des gotischen Teils der Pfarr kirche in der Nähe des Turmes ange brachten Missionskreuz als Endstation. Der neue Weg Durch die baulichen und sonstigen Veränderungen der letzten dreißig Jahre hat sich auch eine Änderung des Weges und einzelner Stationen ergeben. Als um das Jahr 1963 im Zuge des Ausbaues der Hofbergstraße und Neubaues der Tank stelle Pichler sowohl das alte Feuerwehr zeughaus als auch die Pichler-Kapelle er satzlos abgetragen wurden, machte ich den Vorschlag, die Anfangsstation zur Wallingerkreuzsäule, die an der Abzwei gung des Brucknerweges von der Seiler gasse steht, vorzuverlegen. Das schien mir insofern gerechtfertigt und auch sinnvoll, weil diese Kreuzsäule eine Drei faltigkeitsstatue birgt. Mein Vorschlag fand auch bei den anderen Pöferl-Betern Anklang, und so wurde dieses Kreuz der derzeitige Ausgangspunkt. Als in den Jahren 1984 und 1985 das Musikheim der Trachtenmusik Frankenburg in Erlat erbaut und das alte Altersheim abgeris sen wurde, wurde auch die Steinbrunner-Kapelle - die ja keinen privaten Be sitzer mehr hatte - ersatzlos abgetragen, so daß als zweite Station das Kreuz bei der Erlatmühle gewählt wurde. Die dritte Station wurde die schon beim alten Weg angeführte Gstöttenbauer-Kapelle. Sie wird jedoch nicht mehr über den alten Weg erreicht, sondern über die Straße, die von Erlat zur Rieder Straße führt - früher war das ein Stück der Kohlenbahntrasse aus Aschegg-Unterfeitzing -, und die Rieder Straße ein kleines Stück Richtung Ried i. I. Von dieser Kapelle wird auf dem vor einigen Jahren neben der Rieder Straße errichteten Gehsteig Richtung Frankenburg zur vierten Sta tion in den Friedhof gegangen. In frühe ren Jahren betraten wir die Friedhofskir che, was jetzt wegen Baufälligkeit nicht mehr möglich ist. Es gibt Bestrebungen, sie zu renovieren. Nach Verlassen des Friedhofes wird auf dem Gehsteig der Rieder Straße weitergegangen, den Söll-

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