denartige Weise zu erwehren versucht, dieser Maßnahmen in der Phase des Trotz der Organisierung eines „Jahres Messens steckengeblieben. Der Klageruf des Lärmschutzes" (1993), trotz kostspie- „Die Welt ist zu laut!" bleibt weiterhin liger Straßenbeläge z. B. sind die meisten aufrecht. Rudolf Fochler Pöferl-Beten Pöferl - das ist die Mundartbezeich nung für eine kleine Schar Menschen gleichen oder verschiedenen Alters und Geschlechts, die beisammenstehen be ziehungsweise sich zu irgendeinem ge meinsamen Tun zusammenfinden. Das Pöferl-Beten ist meines Wissens die älteste bis in unsere Tage erhalten ge bliebene Dreifaltigkeitsverehrung katho lischer Laien in Frankenburg. Wann und aus welchem Anlaß mit dieser ohne jeglichen Aufwand durchge führten Kleinprozession begonnen wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Je denfalls reicht der Beginn wohl ein gutes Stück in das 19. Jahrhundert zurück. Sie wird am Dreifaltigkeitssonntag eines je den Jahres ohne Rücksicht auf die Witte rung durchgeführt. Anfangs, vermutlich bis etwa 1900, machte sich jede Stunde ein „Pöferl" auf den Weg, von vier Uhr früh, beim Ave-, Gebet- oder Taganläuten, bis sieben Uhr abends, damit man um acht Uhr abends, zu welchem Zeitpunkt die Abendglocke erklang, bei der Pfarrkirche eintraf. In späterer Zeit, bis etwa zu Beginn des Ersten Weltkrieges (1914), gab es nur mehr drei Pöferl: früh, mittags und abends, dann einige Jahre noch früh und mittags, und seit etwa 1930 hat sich nur mehr das Pöferl um vier Uhr früh (seit der Wiedereinführung der Sommerzeit um fünf Uhr früh) erhalten. Es mögen diese Einschränkungen wohl hauptsächlich auf die Zeitum stände, die geänderte Lebensart und reli giöse Einstellung, vielleicht auch auf das Fehlen geeigneter Vorbeter zurückzufüh ren sein. Soweit mir bekannt ist, hat das Mittags-Pöferl der ehemalige Mesner Ferdinand fJagler als letzter Vorbeter ge führt. Das Pöferl um vier Uhr früh führten von etwa 1894 bis 1924 mein Großvater Anton Lixl, von 1925 bis 1962 mein Vater Mathias Lixl und seit 1963 meine Wenig keit, solange es mein Gesundheitszu stand noch zuläßt. Da ich selbst keine Nachkommen habe, kann ich nur hoffen und wünschen, daß sich nach mir wieder jemand findet, damit die Tradition dieses christlichen Brauches auch im nächsten Jahrhundert und damit in das dritte christliche Jahrtausend hinein weiterlebt. Der alte Weg Der alte Weg, wie auch der neue, führte größtenteils den alten Fronleich namsprozessionsweg entlang, von einer Anfangsstation über drei Mittelstatio nen zur Endstation. Ursprünglich wurde bei der sogenannten Krankenhauska pelle begonnen. Das war eine Kapelle, die am Südende des Gartens, der zum alten Altersheim (früher unter dem Na men Krankenhaus, Versorgungsheim oder Armenhaus bekannt, in dem zeit weise auch der Gemeindearrest unterge bracht war) gehörte, in Erlat am linken Ufer des Redlbaches stand. Dieses fieim
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