OÖ. Heimatblätter 1994, 48. Jahrgang, Heft 4

'' T y' '■■ ''i j Der Adunot. Turm mit Keitschnecke zum Transport der Geschütze. mes der Festung Gerolstein (Kufstein) und des Munot in Schaffhausen zugeschriebend Der Turm des Munot hatte rund um eine Spindel eine Rampe, die sogenannte Reitschnecke. Im 15. und 16. Jahrhundert wurden die hohen Türme der Stadtbefestigungen bis auf Mauer höhe abgetragen und mit Plattformen für die Geschützaufstellung versehen. Vereinzelt entstanden neue Batterie türme oder Rondelle, wie etwa 1474 in Sigmundskron in Frangart bei Bozen.' In der Zeit der italienischen Befestigungs manieren hatten Türme keine wesentli chen Verteidigungsaufgaben. MarcRene de Montalembert hatte Ende des 18. Jahrhunderts aus der Absicht, die Ar tillerie für den Fernkampf zusammenge faßt einzusetzen, den stark armierten Ge schützturm vorgeschlagen.^ Weltgeschichtliche Bedeutung er langte die 1369 bis 1384 errichtete Ba stille am Tor Saint-Antoine in Paris mit dem „Sturm auf die Bastille".' Sie be stand aus acht Türmen, die seit Richelieu als Staatsgefängnis dienten. In der Französischen Revolution wurde Korsika ein Departement Frank reichs. 1794 unterstützten die Briten ei- ' Albrecht Dürer, Befestigungslehre. Neudruck, Nördlingen 1980. ' Josef Wingartner, Tiroler Burgen. Innsbruck 1962. ' Oskar F. A. Reuleaux, Die geschichtliche Ent wicklung des Befestigungswesens vom Auf kommen der Pulvergeschütze bis zur Neuzeit. Leipzig 1912. ' Franz Funck-Brentano, Die Bastille. Breslau 1899. - Friedrich M. Kircheisen, Die Bastille. Berlin 1927.

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