-f f« ""HPÜ % Klassentreffen 1893. Stehend von links: 2. Boltzmann, 5. Trinkfaß, 6. Lanninger; sitzend von links: 1. Meindl, 3. Haslroither, 6. Hanrieder. Foto: Adalhert-Stifter-lnstitut des Landes OÖ., Linz des Mahirajahrganges 1863 75 Prozent an einer theologischen Weiterbildung zumindest interessiert zeigten. Wieweit diese Größenordnungen auf das religiöse Empfinden Boltzmanns Eindruck machten, ist kaum seriös zu beantworten, zumal uns zu Fragen der Religion und christlichen Gesinnung aus der Frühzeit des Physi kers kaum Nachrichten bekannt sind. Immerhin wird Boltzmann aber als überaus frommer Schüler beschrieben, der regelmäßig zur Beichte und Kommunion ging. Dabei fiel er, wie überliefert wird, einmal sogar in Ohnmacht, wahrscheinlich infolge zu strengen Fastens. Fest steht, daß sein der protestantischen Ordensgemeinschaft angehörender Vater 1855 zur römisch-katholischen Konfession konvertierte®^ und daß man den Kindern - vor allem von seilen der Mutter - eine religiöse Grundhal tung dieser Glaubensrichtung gemäß angedeihen ließ. In späteren Jahren betonte Boltzmann stets die Widerspruchslosigkeit zwi schen seinem Weltbild und religiösen Vorstellungen, vor deren Mißbrauch er gleich zeitig warnte. Auch war er sich der Grenzen einer einzig naturwissenschaftlich ori entierten Weltsicht bewußt.®® FinA II - 4/2: Diensttabelle 1855. Möglicherweise steht der Konfessionswechsel mit dem Avancement Boltzmanns zum „Bezirkskommissär I. Klasse" (1855) in Zusammenhang. Flamm: Persönlichkeit Boltzmanns (wie Anm. 10) 11-12.
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