OÖ. Heimatblätter 1994, 48. Jahrgang, Heft 3

auf einer der Metallschließen die Jahres zahl 1748 auf, was auf einen Neubau der Kapelle oder auf eine Renovierung hin weisen könnte. Der Bildstock hat eine Höhe von 215 cm, eine Länge von 134 cm und eine Breite von 59,6 cm. Eine interessante Besonderheit ist auch die durchgehend offene Nische, die einst mals ein Ölbild auf Blech mit der Dar stellung des Schmerzensmannes ent hielt; heute befindet sich darin ein billi ger Öldruck. In den Giebeln sind auf der Vorderund Rückseite je drei Nischen ausge nommen, worinnen möglicherweise ein mal Freskos waren. Bis in die siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts wurden bei diesem Bildstock zu Mariä Heimsu chung am 2. Juli Andachten abgehalten. Leider wurde die Kapelle in den achtzi ger Jahren unglücklich restauriert und dabei neu verputzt. Eine fachgemäße Re staurierung könnte möglicherweise in teressante Aufschlüsse bringen. Der Ka pellenbildstock befindet sich heute im Besitz der Familie Maximilian Strasser in Thurnhof Nr. 1, vulgo Thurmbauer. Fritz Weichselbaumer Eröffnung der „Hugo-Schanovsky-Sammlung" oberösterreichischer Literatur in Biedenkopf/Hessen „Die Bücherei der Stadt Biedenkopf darf jetzt eine Sammlung von Büchern oberösterreichischer Autoren ihr eigen nennen. Sie stellt ein Zeugnis der lang jährigen Verbindung Linzer Literaten mit dem Kreis Marburg-Biedenkopf dar. Aus Anlaß der Übergabe besuchte auch der Landeshauptmann Oberösterreichs, Dr. Josef Ratzenböck, die ehemalige Kreisstadt. Vor etwa einem Jahrzehnt hatte die Neue Literarische Gesellschaft Marburg erste Kontakte geknüpft. In der Zwi schenzeit haben sich zahlreiche Schrift steller in Marburg, aber auch in Bieden kopf im Rahmen von Lesungen vorge stellt. Foren für die Literaturpräsentation waren die Veranstaltungen ,Literatur um 11' und ,Literatur auf der Bach'. Unter anderem fanden Gertrud Fussenegger, Hugo Schanovsky und Franz-Josef Heinrich den Weg nach Mittelhessen. Im Gegenzug weilten auch schon Autoren aus dem Kreis in dem österreichischen Bundesland. Schanovsky, ehemaliger Bürgermei ster von Linz, hatte sich besonders um diesen Austausch bemüht. Aus diesem Grund erhielt die Biedenkopfer Samm lung jetzt seinen Namen. Der ehemalige Politiker gab während des Empfangs der Stadt Biedenkopf mit einer Satire ebenso eine Leseprobe wie Heinrich, der eine Kurzgeschichte vortrug. Der Erste Stadtrat Willi Schmitt hatte die Gäste aus dem Nachbarland begrüßt und dabei die historische und wirtschaftliche Entwicklung Biedenkopfs erläutert. Dr. Ratzenböck bemühte in einer launigen Rede die gemeinsame eu ropäische Geschichte. Anschließend trug er sich ins Goldene Buch der Stadt ein."* Mittelhessische Anzeigen-Zeitung vom 1. Juni 1994.

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