OÖ. Heimatblätter 1994, 48. Jahrgang, Heft 3

Weistümern zu finden. In drei Fortset zungen hat er über diese Reisen ausführ lich Bericht erstattet.^ Obzwar dies nicht der eigentliche Zweck seiner Fahrt war, hat er in Fußnoten darauf hingewiesen, wenn in einem Ort ein Richterstab vor handen war. 1871 sah er ein auffälliges Stück in Perg und sagte dazu: „Auch ein alter Richterstab, mit Silber beschlagen, wird dort (in Perg) noch aufbewahrt. Das Beschläge des einen Endes stellt ei nen Mann in seltsamer Tracht dar mit Schild und (nun abgebrochenem) Schwert. Sonst erinnere ich mich solcher Stäbe aber ohne derartigen Schmuck, nur noch aus Münzbach und Käfer markt."® 1872 konnte Lambel den Perger Stab im Museum in Linz sehen und er gänzte seine Beobachtungen folgender maßen : „Hier (St. Georgen an der Gusen) fand sich nur noch ein Richterstab, wie ich deren drei aus anderen Orten schon in meinem vorjährigen Berichte namhaft machte ... Den einen von diesen aus Perg konnte ich heuer im Linzer Mu seum nochmals genauer besichtigen. Die Tracht des an einem Ende angebrachten Mannes ist die eines alten ungarischen H aufgefundene Schwert des Stadtrichters Vogt (1652/53). Germanisches National- , Nürnberg. ' Hans Lambel, Bericht über die im August 1868 in Oberösterreich angestellten Weisthümer-Forschungen, Wien 1869 (Sonderdruck aus den Sitzungsberichten der phil.-hist. Classe der kaiserl. Akademie der Wissenschaften, LX. Bd., 1868, S. 553), ders., Bericht über die im August und September 1871 in Oberösterreich ange stellten Weisthümer-Forschungen, Wien 1871 (Sonderdruck usw., LXIX. Bd., 1871, S. 214), ders., Bericht über die im August und Septem ber 1872 angestellten Weisthümer-Forschun gen, Wien 1874 (Sonderdruck usw., LXXIII. Bd., 1873, S. 5). Im Oberösterreichischen Landesar chiv in Linz sind die Sonderdrucke in einer Bro schüre gesammelt vorhanden (Inv.-Nr. D 749). ® Lambel, Bericht 1871, S. 4.

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