Lembach und Niederkappel, ferner in Oberkappel sowie in geringer Zahl in Atzesberg und Kollerschlag. Die ersten Einträge im Einkaufsbuch weisen auf den Übertritt einiger Meister von den Zünften Haslach und Neufelden nach Hofkirchen hin. Aus den beiden Büchern lassen sich dafür keine Gründe erkennen. Die Schäfter- und Schuhmacherzunft in Hofkirchen bestand bereits seit dem Jahr 1586. Das Heimat buch von Hofkirchen berichtet, daß damals auch der Markt Rohrbach zur Zunft Hofkirchen gehörte.^ Dieser wurde wahrscheinlich zur Zunft nach Haslach ausge gliedert. Die Schuhmacherzunft Hofkirchen umfaßte ein Gebiet von rund 150 Qua dratkilometern und ca. 10.000 Einwohnern im Jahr 1869, also rund 67 Einwohnern pro Quadratkilometer. Die Zahl der Meister Rechnerisch müßte sich die Zahl der beitragszahlenden Meister im Meister buch mit den Einkäufen in die Zunft decken, wenn sich dazu die genaue Mitglieder zahl am Anfang und am Ende der untersuchten Zeit feststellen ließe. Das stößt jedoch auf Schwierigkeiten. Der Anfangsbestand an zahlenden Meistern läßt sich verhältnismäßig ein fach ermitteln. Es sind 36 Meister, die bereits 1799 erwähnt sind, 91 Meister kauften sich bis 1869 ein, 115 legten altershalber ihr Gewerbe nieder, starben oder wanderten in diesem Zeitraum aus. Und tatsächlich gab es 1869 noch zwölf beitragszahlende Meister. Das rechnerisch richtige Resultat erscheint jedoch als Zufallsergebnis. Denn die Eintragungen im Meisterbuch verwirren oftmals durch Namensstreichungen und Hinzufügen von Vornamen ohne Änderung des Familiennamens. In diesen Fäl len übernahm wahrscheinlich ein Sohn den Handwerksbetrieb, was etwa bei dem sehr häufigen Namen Meisinger anhand von Kirchenbüchern überprüft werden müßte, da, wie schon erwähnt, keinerlei Lebensdaten in den beiden Büchern aufge zeichnet wurden. Einige Meister kauften sich ein, aber ihre Namen erschienen im Meisterbuch nicht wieder. Entweder fehlten ihnen Lehrbrief oder Gewerbeerlaubnis oder persönliche Gründe hinderten sie an der Aufnahme des Handwerks. Oder zahlten sie keinen Beitrag und wurden wieder aus der Zunft ausgeschlossen? Es gibt dazu keinerlei schriftliche Hinweise. Immerhin geben die genannten Zahlen erste Hinweise auf die verhältnismä ßig große Dichte der Schuhmachermeister in einem Gebiet von nur sieben Gemein den. Der Versuch einer Zuordnung der Meister zu den Gemeinden ergibt kleine Ungenauigkeiten, auf deren Behebung verzichtet werden kann. Es zeigt sich, daß 70 Jahre „Personalbuchhaltung" der Zunft nach 125 Jahren nur mit unverhältnismä ßigem Aufwand rechnerisch exakt dargestellt werden können. Für die Handwerks geschichte des Mühlviertels reichen die ermittelten Zahlen aus. Johann Altenhofer, Heimatbuch Hofldrchen im Mühlkreis, Neuauflage 1985, S. 89 ff.
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