Das Exlibris in Oberösterreich heute Von Ottmar Premstaller In Linz feierte die Österreichische Exlibris-Gesellschaft 1993 ihr 90jähriges Bestehen. Dies ist - nach dem Internatio nalen Exlibris-Kongreß im Jahre 1980 und dem 80-Jahr-Jubiläum eben auch in Linz - Anlaß, an den Aufsatz anzuknüp fen, den Dr. Hermann Ubell in den „Hei matgauen" im Jahre 1931 schrieb,* und über die Exlibrisszene Oberösterreichs von heute zu berichten. Markante Ver treter des österreichischen Exlibris ent wickelten sich in der Zwischenzeit zu Spitzenkünstlern dieses Genres und prägten das Exlibrisleben in ganz Oster reich mit. Namen wie etwa Toni Hofer und Max Kislinger wurden in aller Welt bekannt, und ihre Arbeiten werden auch heute noch von Sammlern aus aller Welt gesucht. Die Künstler, die im oben zitier ten Aufsatz erwähnt, krihsiert und be sprochen wurden, sind inzwischen leider verstorben, doch kann sich unser Bun desland auch heute noch einiger sehr ak tiver Exlibriskünstler erfreuen (nach Ab fassung dieses Beitrages verstarb am 31. Dezember 1993 auch Leopold Feichtinger). An Hand ihrer Arbeiten soll nun ein kleiner Kreis von ihnen vorgestellt werden. Da sich nicht nur über den Ge schmack, sondern auch über die Bewer tung von Kunstwerken und Künstlern streiten läßt, werden sie in alphabeti scher Reihenfolge angeführt. Leopold Feichtinger Exlibris paläontologicis Dr. Tillfried Cernajsek Der Besitzer dieses interessanten und aussagekräftigen Exlibris ist Leiter DR.- EXLIBRIS PALAEONTOLOCiCiS der Bibliothek der Geologischen Bun desanstalt in Wien, auch in seinem pri vaten Bereich ist er an Büchern seines Fa ches lebhaft interessiert. Das Besitzzei chen für seine Bücher über Paläontolo gie (der Wissenschaft von den Lebewe sen vergangener Erdepochen) zeigt uns den berühmten Archäopteryx, einen Flü gel schützend über sein Buch gebreitet, den Fuß Besitz erhaltend fest darauf ge stützt. Dieser Holzstich ist ein seltenes Blatt dieses Genres, nur der Pole Henryk Faijlhauer verwendete den Urvogel für ein Exlibris für den Deutschen Helmut Arndt in einem Kupferstich als Motiv. H. Ubell: Oberösterreichische Bucheignerzei chen der Gegenwart. In: Heimatgaue, 12. Jg. (1931), S. 129 ff.
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