OÖ. Heimatblätter 1994, 48. Jahrgang, Heft 2

Österreich, Mag. Klaus Huber, führte die sere" Sendezeiten für manche VolkskulRedaktion folgendes Interview: turprogramme wünschen. Herr Mag. Huher, können Sie den Lesern Ihren Werdegang kurz erläutern? Geboren am 2. April 1949 in Aigen, aufgewachsen in Haslach an der Mühl, seit 1961 in Linz, Matura im Gymnasium Khevenhüllerstraße, ein halbes Jus- und abgeschlossenes Lehramtsstudium (Eng lisch, Russisch), 1974 bis 1980 Professor am 2. BG Linz. Ab 1969 freier Sportjournalist bei den OÖN, ab 1976 in der ORF-Sportre daktion, ab 1981 angestellter ORFRedakteur im Aktuellen Dienst, seit 1988 auch Fernsehmoderator, seit 1. Februar 1994 Leiter der Abteilung Volkskultur. Bisher als „Umweltauge" bekannt, starkes persönliches Engagement im Umweltschutz. Freizeit gehört den drei Kindern, der Musik (aufgewachsen in typischer Haus musikfamilie, Geige) und dem Sport (Wettkampfsport Schwimmen, Skilauf, Tauchen u.a.), Hobby Fotografie und Film, Liebhaber des Schönen und des Guten (jede Interpretation gilt). Was bedeutet für Sie Volkskultur? Definitionen sind gefährlich. Zu ge fährlich. (Die Definition des Begriffes Volkskultur, wie sie dem „Forum" ge glückt ist, unterschreibe ich.* Aber auch sie kann nicht allumfassend sein.) Wie sehen Sie die Präsenz der Volkskultur im Medium Rundfunk und Fernsehen? In den Programmen des ORF wird die Volkskultur sicher vernachlässigt. Ich würde mir zum Beispiel andere, „besWelche Pläne haben Sie für die Zukunft als Leiter der Abteilung Volkskultur im ORFLandesstudio Oberösterreich? Vor allem will ich mich bemühen, die Volkskultur breiteren Hörerschichten schmackhaft zu machen. Unsere herrli che Volksmusik etwa soll nicht nur dem Zielpublikum einer bestimmten Sen dung geboten werden; diese Menschen braucht niemand mehr zu überzeugen. Volkskultur „in kleinen Dosen" soll auch in Radiosendungen allgemeiner Art ver treten sein. Wer sich aus den Sendungen mit den meisten Hörern zurückzieht, be gibt sich doch in ein Ghetto! Ich werde sicher die Zahl derer, die alles wissen und selbst in Geschmacks fragen nur ihr eigenes Urteil gelten las sen, nicht vermehren. Von denen gibt's schon genug, und von denen habe ich auch genug. Eine befruchtende Diskus sion fordere ich geradezu. So kann es uns gelingen, das Programmangebot vielfältiger zu gestalten, ohne den Quali tätsanspruch zu senken. Sie fragen nach konkreten Plänen? Ich verschaffe der Volkskultur den ihr gebührenden Platz in der täglichen Volkskultur ist die Gesamtheit der überliefer ten, aus der Tradition sich entwickelnden, aber auch neuen gegenwärtigen kulturellen Äuße rungen einer bestimmten Region. Sie ist an Ge meinschaft und Tradition gebunden und von Lebensraum und Zeitverhältnissen beeinflußt. Die Förderung der Volkskultur in ideeller und materieller Hinsicht dient zugleich der Stär kung des Heimatbewußtseins.

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