äsmm >-/ -I11 PERSÖNLICHE ZUGKRAFT ENTSCHEIDET Die einzige vorhandene Gleißner-Karikalur, zusam men mit Ludwig Bernaschek. schrieb ich einmal: „Es gibt keine Gleißner-Karikatur; denn: Gleißner war ein zu schöner Mann." Und prompt schrieb mir Dr. Gleißner von seinem Kuraufenthalt in Hallein: „Es gibt doch eine von mir, gemeinsam mit Bernaschek." Nun, mit der Schönheit hat es schon seine Be wandtnis, und in dem Beitrag über den Karikaturisten Zehentmayr findet sich folgender Satz: „...Heide Schmidt rutscht dem Karikaturisten immer unter dem feinen Filzstift davon - sie ist schwierig zu zeichnen, viel zu ebenmä ßig." Die Karikatur zu oberösterreichi schen Themen und über oberösterreichi sche Politiker plätscherte so dahin - hauptsächlich getragen von „Florian", auch von „Wasa" (Walter Salzmann, „Volksblatt"), Oberösterreicher in der Bundespolitik wurden wenig beachtet und blieben auch Nebenfiguren in der Karikatur. Nur Minister, gelegentlich Staatssekretäre, Farteiobmänner, vor al lem aber auch die Generalsekretäre der politischen Parteien kamen zu KarikaturEhren: Nationalratspräsident Maleta, Minister Kotzina, Grün-Obmann Josef Buchner, VOEST-Betriebsratsobmann Franz Ruhaltinger, Horst Sehender, Staatssekretärin Dr. Beatrix Eypeltauer, Minister Heinrich Ubeleis, Dr. Helmut Kukacka. Im Bereich der Bundespolitik gab es aber zwei Ausnahmen; einmal weil die Funktionäre ungewöhnlich lang in ihrer Spitzenfunktion verblieben, dann aber auch, weil sie von den Karikaturisten ausgesprochen „verwöhnt" wurden: der FPO-Bundesparteiobmann Friedrich Pe ter und Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger. Die frühen Beziehungen von Kreisky und Peter führten zu einem der prominentesten Karikaturen von Ironimus, dem „Linkswalzer". Später war es vor allem die Zugehörigkeit von Peter zu einer SS-Division und zuletzt Peter mit den verschiedenen Nachfolgekandi daten bis hin zu Steeger. Bei dem in Niederkappel geborenen Kirchschläger steht die Nominierung durch Kreisky (K. und k.) im Vordergrund, später vor allem Kirchschläger als Oberlehrer, als Schlichter bei Jugendstreits, Kirchschlä ger und die zu entwässernden nassen Wiesen. In der Kirchschläger-Nachfolge scheint nochmals ein Oberösterreicher auf; der aus alter sozialistischer Linzer Familie stammende damalige Gesund heitsminister Kurt Steyrer ging beim Präsidentenwahlkampf im Jahre 1986 ne ben Kurt Waldheim auch karikaturi stisch unter. Wer die Karikatur liebt, den lieben die Karikaturisten Inzwischen gibt es eine immer leben diger und ausführlicher werdende Kari-
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