lebt, findet in der Landespolitik wenig Ansatzpunkte. Das Land ist ohne Oppo sition, weil Meinungsverschiedenheiten im Schoß der Landesregierung ausgetra gen werden müssen und im Lande die Verwaltung einen Vorrang gegenüber der Gesetzgebung hat. Auch das maß volle politische Klima des Landes, das von den Landeshauptleuten Ebenhoch über Hauser und Schlegel zu Gleißner, Wenzl und Ratzenböck reicht, ist wenig angetan, Emotionen zu entfachen. Eine Handvoll Karikaturen in der Zwischenkriegszeit Dies erkannte man auch in der Zwi schenkriegszeit, in der die Emotionen weit stärker waren als heute. Am reiz vollsten für die unmittelbare Nach kriegszeit ist die Karikatur „Das Mauer blümchen" von Theo Zasche in den „Wiener Stimmen"; bei einem Tanz von Oberösterreichs Landeshauptmann Hauser mit dem Vorarlberger Jodok Fink sitzt Wien, eben als Mauerblümchen, ohne Tanzpartner im Hintergrund. Be zeichnend für den „kleinen Kultur kampf" jener Jahre ist auch die Tatsache, daß das damalige sozialdemokratische „Tagblatt" eine Karikatur von Bischof Gföllner, nicht aber des christlichsozia len Landeshauptmanns Hauser brachte. Später stand - von Oberösterrei chern - vor allem Heimwehrführer Star hemberg im Blickfang der Karikatur, ins besondere der Nationalsozialisten, die die Karikatur ausschließlich für Zwecke der Propaganda verwendeten. Unzählig sind in diesen Jahren aber auch jene Ka rikaturen, die Adolf Hitler aufs Korn nahmen. Vor allem der nationalsozialistische Mißbrauch der Karikatur für reine Fropagandazwecke, für simple Diffamie rung, scheint dazu geführt zu haben, daß die Renaissance der Karikatur nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Oster reich relativ lange dauerte. ^ ''i I •1*1 Das Mauerblümchen. KarikaIfljt» ' iur aus dem jähre 1920 von Theo Zasche.
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