Baumaterial der Burg für eine Kirche auf dem Heiligenberg, aber wahrscheinlicher für die Pfarrkirche in Rainbach verwendet worden ist. In Dimbach, Bezirk Ferg, hätte man ursprünglich die Errichtung der Kirche auf dem Gruberberg geplant - dort zeigt die Rute gleich zwei nebeneinanderliegende Anlagen an -, aber Tauben entführten die Holzspäne und die Baumaterialien an den heutigen Standplatz. In Münzbach wieder soll eine Taube bzw. Schwalbe einen blutigen Span vom erstge planten Bauplatz am Kreuzbühel zum jetzigen Kirchenstandort gebracht haben. Desgleichen wollte man nach der Sage die Kirche von St. Thomas am Blasenstein zuerst im heutigen „Minifeld" (Münichfeld) errichten. „Die Zimmerleute begannen die Baumstämme zu bearbeiten, als sich einer in den Fuß hieb und ein paar Späne mit Blut befleckt wurden. Am nächsten Tag bemerkten die Bauleute Krähen (nach einer anderen Quelle Geier), die mit den blutbefleckten Spänen in nordöstlicher Richtung davonflogen und sie neben dem Burgstallfelsen niederlegten. Man sah darin einen Fingerzeig des Himmels und baute die Kirche an der neuen Stelle."^^ (Allerdings wußten die Sagenerzähler nichts mehr davon, daß eine romanische Kir che genau in der Mitte zwischen den beiden Burgen auf einem Felsen unterhalb des Pfarrhofes bestand, was noch die 1967 vom Autor entdeckten Einstemmungen im Untergrund beweisen.) Ebenso sollte die Kirche von Grünbach zuerst anderswo, nämlich vom Ort aus jenseits des Lichtenauerberges gebaut werden (noch nicht überprüft) - aber auch hier wurde das Baumaterial vertragen. Über die „Teufelskir che" im Pfarrwald von Pfarrkirchen, Bezirk Rohrbach, berichtet die Sage gar: „Vor tausend Jahren wollten die ersten Siedler an dieser Stelle im Pfarrwald ein Gottes haus errichten. Es hätte von allen Himmelsrichtungen aus gesehen werden können. Bald erhoben sich festgefügte Mauern, aber immer wieder zerstörte der Teufel das Werk. Da erschienen Engel und trugen die noch unfertige Kirche an die Stelle, an der sie heute noch steht."" Vielleicht lag in St. Oswald bei Freistadt auf dem Felsklotz, wo jetzt die Kirche thront, früher ein Sitz, weil die Kirche der Sage nach auch hier vorher an einer anderen Stelle gestanden wäre. In der Ortschaft Haid, Gemeinde Bad Zell, heißt ein bewaldeter Hügel auf den Gründen des Vorderndorfer Gutes tief unten im Graben des Lackenholzes „Dorfer Kirche", wo die Wünschelrute ebenfalls einen Sitz anzeigt. In der Nähe von Hirschbach bei Freistadt weisen im bewaldeten Hügel neben dem Kranzlbauern, einem ehemaligen Freibauerngut in der Ortschaft „Kirchberg", schwache Mauerreste auf den einstigen Sitz; der Sage nach hätte man ursprünglich dort die Hirschbacher Kirche errichten wollen. Auf dem „Kiraberg" beim Dorf Helmetzedt, genau an der Grenze zwischen den Bezirken Freistadt und Urfahr-Umgebung, sind noch Mauer reste einer Befestigung vorhanden - hier hätte ein „Bettelmann" versucht, eine Kir che zu bauen. Und in der Nähe des Weilers „Kühberg" (mundartlich „Kieberg"), Gemeinde Weitersfelden, wurde auf einer felsigen Hügelkuppe mit der Wünschel rute ein Sitz gemutet. Der Ort wird 1481 im Urbar Steyregg und Reichenstein mit ' Herbert Hiesmayr, St. Thomas am Blasenstein 1991, S. 77. Vitus Ecker, Naturdenkmäler im oberen Mühlviertel, Niederranna 1990, S. 99.
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