über die Besitzungen der Freibauern gibt es keine Aufzeichnungen. Manche Eigner scheinen allerdings als Zeugen in den Urkunden anläßlich von Verkäufen, Aufsendungen oder Widmungen auf. Die meisten schriftlichen Angaben stammen erst aus der Zeit der bereits eingetretenen Untertänigkeit unter einer weltlichen oder kirchlichen Herrschaft; in dieser Gegend war dies etwa ab 1230, und weiter nördlich um 1400 n. Chr. üblich. Zur Erkundung der allerersten Besiedlung, die ja sicher im Neuland mit der Zuweisung an Freie erfolgte, verbleiben nur die meist sehr spärli chen Bodenfunde, wie vor allem Keramik und Münzen, die jedoch auch nur eine begrenzte Zeitaussage abgeben. Wenn die Flurbezeichnung Rametstein oder Ramingstein kein topographi scher, sondern ein vom Personennamen „Rumolt" abzuleitender Begriff ist, wie Kon rad Schiffmann meint, müßte eine ähnliche Namensbildung vorliegen wie bei eini gen sogenannten „Ritterburgen". Im unteren Mühlviertel sind dies Außernstein, Bla senstein, Eibenstein, Falbenstein (bei Gutau), Hohenstein, Hussenstein, Innernstein, Liebenstein (bei Liebenau), Pragstein, Rasstein (Fuchsenhof bei Freistadt), Reichen stein, Ruttenstein, Sarmingstein und Werfenstein, wobei allerdings die wenigsten auf Personennamen zurückzuführen sind. Sollte die Ähnlichkeit stimmen, wäre auch eine Vergleichbarkeit mit den vereinzelt für solche Orte gebräuchlichen Flurna men wie Hausberg, Turnberg, Dirnberg, Gschloß, Schloßbichl, Hexenschloß, Räu berschloß, Burgstall und sogar Buchberg (mundartlich „Buaberg") gegeben. In eini gen Fällen wird der abgekommene Sitz in der schon verblassenden Erinnerung auch als „versunkene Kirche" bezeichnet. Meistens fehlt aber jeder Hinweis auf eine ehe malige Wehranlage. So auch bei den Holzburgen auf dem Strafenberg (noch im vorigen Jahrhundert „Schraffenberg" von mhd. schraffe = Felswand, zerklüfteter Fels) und auf dem Herzogreither (im Volksmund „Irzingreither") Felsen. Die wichtigsten - nur auf das Gut Unterniederndorf Nr. 2 bezogenen - datierten Nennungen fanden sich in den Matriken der Pfarre Schönau im Mühlkreis und in verschiedenen Gültbüchern. Bemerkenswert ist der um 1785 vorgenommene Wechsel von der Pfarre Schönau zur Pfarre St. Leonhard, der auch die Nachbarn Unterniederndorf Nr. 1 (Praher), Nr. 3 (Kleinreither), Nr. 4 (Reither), Nr. 5 (Neu mühle) und Nr. 6 (Aspinger) betraf. Die seit der ersten Numerierung der Häuser von 1771 ausgewiesene Kenn zeichnung „Niederndorf Nr. 9" wurde später - vielleicht aus postalischen Gründen - in „Unter Niederndorf Nr. 2" geändert. Unverständlich ist die ältere, mehrmals vor kommende Zuordnung nach „Oberndorf". 1400 - „Romoltzstein", Pfarre Schönau, Herrschaft Schwertberg.' ' Konrad Schiffmann, Historisches Ortsnamenlexikon des Landes Oberösterreich: Ramingstein = vom PN. Rumolt, ca. 1400, Romoltzstein (Nbl. VII/S. 141). - Leo Mayböck, Die Errichtung der Burg und der Herrschaft Schwertberg, in: Geschichtsblätter, Der Markt Schwertberg und die Burg Wind egg, herausgegeben vom Arbeitskreis Windegg im Schwertberger Kulturring, Bd. 1, Schwertberg 1987, S. 146.
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