OÖ. Heimatblätter 1994, 48. Jahrgang, Heft 2

Der angerußte Stein, nordwestlichen Hofbereiches. Aber auch am nordostseitigen Steilhang zur Waldaist wurden in einer großen Schutthalde von abgestürzten Mauersteinen viele kerami sche Funde gemacht. Außer diesen konnten im Hof insgesamt eine Pfeilspitze, einundreißig Nägel, fünf Hufnägel, Reste von Gürtelschnallen, das Fragment eines Messers vom Ansatz der Klinge bis zu einem Teil der Griffangel, vier Eisenplättchen unbestimmbarer Form, zwei kleine Klumpen aus Blei (von einer braunen Masse überzogen) und zwei Rinderzähne geborgen werden. Über die Strahlungsursachen an den Stellen abgebrochener Mauern wird im Kapitel „Rekonstruktionsversuch" noch berichtet werden. An der nordwestlichen Schmalseite des Hauses mutete die Rute ein dort anschließendes quadratisches Gebäude (G) von rund vier Metern Seitenlänge, das gemäß der an anderen Burgstellen gemachten Erfahrung und den Funden nach nur die Küche gewesen sein konnte. Hier lagen nämlich über einem - leider nur mehr auf einer kleinen Fläche vorhandenen - geglätteten Lehmestrich eine große Menge Holzkohlestückchen (darunter auch solche von runden Reisigstäben) und fünf durch Feuer gehärtete Lehmbrocken, weiters ein noch verhältnismäßig gut erhalte ner Feuerstahl zum Feuerschlagen und ein in drei Teile zerbrochener rechteckiger Eisenrahmen mit einem an der Innenkante ausgebildeten Schlitz zur Befestigung eines Holzteiles, wie es bei einer mittelalterlichen Schaufel, dem Grabscheit, üblich war. Der 5 bis 6 cm breite Rahmen hatte ein Ausmaß von etwa 25 cm zu 35 cm. Außerdem wurden hier und wenige Meter entfernt davon einige deformierte Stücke von Kupferblechplättchen gefunden, deren größter, rund 10 cm langer und 7 cm breiter Teil ein viereckiges Loch vom Durchschlag eines handgeschmiedeten Nagels aufweist. Anschließend legte man, soweit es der Baumbewuchs zuließ, die Steinreihe des äußeren Mauerzuges (D) frei, dessen größtenteils wuchtige, fast zyklopische Felsbrocken mit Sicherheit schon wegen seiner Nähe vom ausgebrochenen Halsgra ben stammen. Das Gewinnen von Baumaterial aus dem gewachsenen Fels erfolgte in alter Zeit vermutlich mit Hilfe von Feuer und Wasser. Der vom Abraum freige-

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