OÖ. Heimatblätter 1994, 48. Jahrgang, Heft 2

außer Professor Kranzler auch der Burgenforscher Konsulent Leo Mayböck aus Schwertberg und der Fachlehrer Wolfgang Stöger aus St. Leonhard bei Freistadt, dann der Heimatforscher Konsulent Otto Milfait aus Gallneukirchen, weiters Kon sulent Gunther Dressnandt, Sportredakteur aus Linz, und einige andere Freunde dankenswerterweise mitgeholfen. Eine besondere Anerkennung verdient der Grundbesitzer, Herr Franz Hofbauer, der nicht nur von Anfang an großes Verständ nis für die heimatkundlich wichtige Arbeit zeigte, sondern sogar aus eigenem Ent schluß und unentgeltlich im Burgareal einige Bäume fällte, um ein Erfassen der dort vermuteten Funde zu ermöglichen. Grabungsbericht Die Planskizze wurde sowohl nach den Mutungen mit der Wünschelrute und den anschließenden Vermessungen als auch nach den natürlichen Gegebenhei ten zum besseren Verständnis der nachfolgenden Angaben angefertigt, wobei die topographischen Umrisse der nächsten Umgebung nur dem Augenmaß entspre chen. In dem von der Wünschelrute „gemuteten" Geviert (A) lag an muldenförmi gen Stellen bis zu 60 cm hoch gelber, lehmiger Sand, vermischt mit einigen kleinen, meist nur faustgroßen, aber auch etlichen größeren Bruchsteinen. Mauerfunda mente waren jedoch nicht mehr vorhanden, und die Abstufungen und Flachstellen im Fels als die vermutbaren Bettungen - besonders an den Gebäudeecken - konnten auch natürlich sein. Die Ausbeute an Bodenfunden bestand lediglich aus einem Nagel, fünf ganz kleinen, vom Lehm gelb verfärbten Keramikscherben und einer größeren Menge von Holzkohlestücken am Rand der nordwestlichen Schmalseite. Dort lag auch ein kleines Mauerstück, dessen Steine noch original mit Lehm ver bunden waren, aber nicht mehr auf einem Fundament fußten - offensichtlich gehörte es einmal der Außenmauer an, von der es in den Innenraum gefallen war. Daneben befand sich ein rund 45 cm langer und bis zu 30 cm breiter Stein, der in seiner Längsrichtung einen 13 bis 15 cm breiten angerußten Streifen aufweist. Er war mit ziemlicher Sicherheit ein Teil des Rauchabzugkanals von der Feuerstelle des Wohngeschosses in den anschließenden Küchenschlot, wie sich eine derartige Ein richtung auch auf dem Strafenberg und dem Herzogreither Felsen bei der Rekon struktion erkennen ließ. Verblüffend und vorerst unerklärlich war nun aber die Fest stellung, daß es dort, wo die Wünschelrute Mauern angezeigt hatte, keine mehr gab. Daß sich das Gerät für radiästhetische Forschungen jedoch nicht „geirrt" hatte bzw. daß - den wirklichen Verhältnissen entsprechend - der strahlenfühlige Mensch einen ehemaligen, schon lange abgekommenen Mauerzug dennoch ver spüren kann, bewiesen die weiteren Grabungen außerhalb des angezeigten Recht eckes. Fast genau entlang dieser vorher durch Pflöcke fixierten Linien - und damit im ehemaligen Hofgelände - kamen nun die Gefäßscherben häufig (wenn auch in ungleicher Dichte verstreut) vor; die meisten lagen in einer Bodensenke (B) des

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