OÖ. Heimatblätter 1994, 48. Jahrgang, Heft 2

. .1 ■ :. ^ __ Das Kameisteinergut, Unterniederndorf Nr. 2, Schönau i. M. liehen Gipfelgrat vereinen. An der Südseite des Berges liegt auf einem Sattel gegen das noch höher ansteigende Umland das Bauerngut Unterniederndorf Nr. 2, vulgo Rametsteiner. Bei der ersten Besichtigung bemerkte ich wohl, daß der nach Südost strei chende Grat durch einen offensichtlich von Menschenhand geschaffenen Quergra ben unterteilt worden war. Und auf dem derart isolierten, etwas abgeplatteten Gipfel waren nur vereinzelt und damals noch weniger sichtbar aus dem Boden ragende, meist gewaltige Steinblöcke zu erkennen, deren Reihen ehemalige Mauerfunda mente andeuten. Weil aber bei Stichproben weder eine Kulturschicht noch irgend welche Bodenfunde zutage kamen und der Graben auch einmal von Bauern als Steinbruch für die vermehrt aufkommenden Steinbauten in ihren Höfen benützt worden sein konnte, forschte ich vorerst nicht weiter. Erst als ich einige Jahre später mit Dipl.-Ing. Franz Kranzler, Professor an der HTL II in Linz, den Berg mit der Wünschelrute absuchte, orteten wir beide auf der ziemlich ebenen Gipfelfläche ein Rechteck von etwa neun Metern Länge und sechs Metern Breite und entlang der erwähnten Steinreihen einen den Rand der Anlage umfassenden Mauerzug. Aber Bodenuntersuchungen erbrachten wiederum keinen Besiedlungsnachweis. Außer dem hatte die Flur keinen auf eine ehemalige Befestigung hinweisenden Namen, und weder dem Grundbesitzer noch den Bewohnern der näheren Umgebung war irgendeine dementsprechende Überlieferung bekannt. Endlich fand ich 1989 bei einer neuerlichen Überprüfung auf einem erst kurz vorher ausgeschobenen Waldweg unterhalb des Gipfelplateaus Bruchstücke von zwei verschieden großen, eindeutig aus der Romanik stammenden Tongefäßen. Bei einer genaueren Kontrolle wurden dann auch auf der Hochfläche drei Weine Kera mikscherben entdeckt. Im Laufe der nun gezielt angesetzten Grabungen konnten bis 1993 die jetzt im Burgmuseum Reichenstein ausgestellten Funde gesammelt und das Gelände mit den ehemaligen Baulichkeiten privat vermessen werden. Dabei haben

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