OÖ. Heimatblätter 1994, 48. Jahrgang, Heft 1

merkungsapparat und ein Register beschließen das Werk. Bleibt noch zumindest kurz die sorgfältige Gestaltung durch den Verleger zu würdigen, der auch den Großteil der vielen Abbildungen beige steuert hat. Ein kleiner Schönheitsfehler ist die Wiedergabe einer um 1723 entstandenen Karte der Diözese Passau, in der die Ortsnamen auch mit einer Lupe nicht lesbar sind und nur von to pographisch Versierten erahnt werden können. Vieles, vor allem bei der Darstellung der vie len künstlerischen Kostbarkeiten des Stiftes, auch aus dem öffentlich nicht zugänglichen Teil, wird durch die großartigen Detail- und Totalaufnah men hervorragend wiedergegeben, ergänzt durch zum Teil bisher unbekannte Bestände aus Mu seen, Archiven und Sammlungen. Auch das Le ben der Mönche wird bestens dokumentiert und dem Leser eindrucksvoll veranschaulicht. Dem Autor und dem Herausgeber kann man zu dieser gelungenen Publikation nur gratulieren. Dietmar Assmann Siegfried Rathner: Grieskirchen von A bis Z. Ein Lexikon zur Stadtgeschichte. Ried i. I.: Landesverlag AG, 1993. 118 Seiten, 1 Farbbild und 71 Schwarzweißabhildungen. Die Stadterhebung von Grieskirchen im Jahre 1613 war das Motiv für den Herausgeber, die Stadtgemeinde Grieskirchen, das Redaktions team Anneliese Engl, Maria Kreißl, Rudolf Kroisamer, Franz Watzinger und Siegfried Rathner als Gesamtgestalter mit einer Festschrift zu betrauen. Abweichend von den bisherigen Formen, kann der Versuch, alles über Grieskirchen in Form eines Nachschlagewerkes von A bis Z zusammen zufassen, als sehr gelungen bezeichnet werden. Vor allem, weil das vorliegende Werk Auszüge aus historischen Untersuchungen enthält, die sich mit der Geschichte von Grieskirchen beschäftigen und in den Quellenangaben diese Publikationen, die nie veröffentlicht wurden oder längst vergrif fen sind, namentlich angeführt werden. Dazu kommt noch die reiche Bebilderung. Wer mehr über die Geschichte der 380jährigen Bezirksstadt Grieskirchen wissen will, be kommt mit dieser Festschrift einen Leitfaden in die Hand, der es ihm ermöglicht, tiefer in die Ge schichte dieser Stadt einzudringen, ohne lange in einschlägigen Werken suchen zu müssen. Hans Sperl Maximilian Schimböck (Redaktion): Puchenau - Festschrift zum Hundertjahrjubiläum der selb ständigen Ortsgemeinde. Puchenau/Linz: Landesverlag, 1993. 266 Seiten, 53 Färb- und 88 Schwarzweißaufnahmen, S 300,-. Die Ortsgemeinde Puchenau mit dem höch sten Akademikeranteil in Oberösterreich bringt zum Hundertjahrjubiläum eine hochwertige Fest schrift heraus. Unter der Redaktion von Maximi lian Schimböck, von dem selbst vier Beiträge über Puchenau als Teil von Ottensheim, als selbstän dige Ortsgemeinde und die Wirtschaft im alten Puchenau stammen, berichten namhafte Autoren wie Hermann Kohl, Josef Reitinger, P. Andreas Werner Ebner, Johann Hehenberger, Wolfgang Kronsteiner, Helmut Lackner, Ghristine Schwan zar, Wilhelm Sighart und Stefanie Steiner aus ih ren Fachbereichen. Zwei Urkunden sind es vor allem, die aus der Zeit von 807 und 827 stammen und von Walter Aspernig wissenschaftlich durchleuchtet wurden. Bei der Urkunde vom 21. August 827 handelt es sich um die Gerichtsversammlung, die Bischof Hitto und Graf Wilhelm mit den Slawen hatten, um die Grenzziehung im Bereich von Puchenau festzulegen. Die Ankündigung einer wissenschaft lichen Publikation im Jahrbuch der Stadt Linz zu diesem Thema zeigt, daß es in Oberösterreich we nige Gemeinden gibt, aus denen datierte Urkun den aus der Zeit der bayerischen Landnahme vor handen sind, daß aber auch noch nie so viel in diese Urkunden hineininterpretiert wurde, wie wir auf Seite 170 der Festschrift im Kapitel „Kirche in Puchenau - einst und jetzt" lesen. Die Beiträge über das Schloß Puchenau und die Maximilianischen Befestigungsanlagen gehö ren zum historischen Teil und fußen auf bewähr ten Unterlagen. Neu und ein wertvoller Teil der Festschrift ist der Beitrag über die Gartenstadt Pu chenau und die Beurteilung des Gartenstadtkon zeptes Puchenau I und II in bezug auf Alt-Puchenau durch den Autor. Nicht vergessen wurde auf den international anerkannten Maler Prof. Anton Lutz, dem zu Ehren die Gemeinde Puchenau die Straße vor seinem Wohnhaus am Pöstlingberg Prof.-Anton-Lutz-Weg benannt hat. Hans Sperl

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