nisten Johann Bapt. Schiedermayr vor. In die un genauen Überlieferungen von den Aufenthalten W. A. Mozarts in Linz bringt endlich Anton Voigt, der darüber noch an einer umfangreichen Studie arbeitet, Ordnung und Klarheit. Zu Franz Schu berts Aufenthalten und Schaffen in Oberöster reich bringt Walpurga Litschauer neues Material. Der Beitrag Steffen Lieberwirths über Johann Nepomuk Davids Anerkennung als Künstler und Lehrer und die darauf folgende Bestellung zum Professor und Leiter der Musikhochschule Leip zig war erst nach der Öffnung der staatlichen Ar chive in der ehemaligen DDR möglich. Ein weite rer Themenkreis ist A. Bruckner gewidmet. Paul Hawkshaw, der eine grundlegende Arbeit über die handschriftlichen Quellen der Werke Bruck ners aus der Linzer Zeit verfaßt hat, stellt die von Bruckner beauftragten Linzer Kopisten vor. Der Runde Tisch „Bruckner in Oberösterreich - heute" vereinigt Vertreter jener Institutionen, die sich be sonders der Pflege der Werke Bruckners ange nommen haben. Den diesbezüglichen Stellenwert des Internationalen Brucknerfestes Linz seit 1974 beleuchtet Cornelis van Zwol. In Oberösterreich sind einzelne Regionen des Landes im Musikleben kaum eigenständig her vorgetreten. Das Salzkammergut, früher mit eige ner Verwaltung als kaiserliches Kammergut, profi lierte sich im 19. Jahrhundert zu einem beliebten sommerlichen Erholungsgebiet. Die Referate El friede Prillingers über die Aufenthalte J. Brahms' in Gmunden und inwieweit die Aufenthalte weite rer Komponisten im oberösterreichischen Salz kammergut auch eine Befruchtung für ihr Schaf fen waren, könnten ebenfalls ein Vorbild zur Er schließung der Tätigkeit urlaubender Musiker (Komponisten, Sänger, Instrumentalisten) sein. Rupert G. Friebergers Beiträge zum Musikleben des Mühlviertels sind weitgehend aus dem Kata log der oberösterreichischen Landesausstellung „Das Mühlviertel" (1988) bekannt. Die Entwick lung des Musiklebens der Stadt Linz nach 1945 stellte Eva Schmutz, die erst vor einigen Jahren über dieses Thema eine umfangreiche Disserta tion verfaßt hat, vor. Wie es mit dem gegenwärti gen Linzer Musikleben bestellt ist, erörtert ein Round table von 13 Teilnehmern: dessen Thema entsprechend ist das oberösterreichiche Musik leben dabei allerdings ziemlich zu kurz gekom men. Einer eventuell aufkommenden Kritik am allzu sparsamen, jede kleinste Fläche nützenden Layout sei das Lob, daß das ABIL mit seinen Sub ventionen sehr klug umzugehen weiß, gegenüber gestellt. Karl Mitterschiffthaler Helga Litschel: Hier erhob sich ein Gemurmel. Anekdoten aus Oberösterreich. Linz: Landesverlag, 1993. 128 Seiten, 11 Abbildungen, S 198,-. ISBN 3-85214-598-8 Bekanntlich ist die Darstellung eines Sach verhaltes in möglichst knapper Form nicht leicht, es müssen aussagekräftige Wörter und treffende Formulierungen gefunden werden. Dies trifft auf die Anekdote zu, die sich als literarische Kurz form auf das Wesentliche beschränken muß. Ge rade deshalb sagen Anekdoten über eine Persön lichkeit oft mehr aus als die umfangreichere Biografie. Voraussetzung ist aber, daß die mit ihren Mitteln charakterisierte Persönlichkeit ein Origi nal im besten Sinne ist, und an solchen Originalen ist Oberösterreich nicht gerade arm. Die Heraus geberin hat mit sicherem Gespür einen bunten Strauß von Anekdoten über Monarchen, Militärs, Künstler, Studenten, Wissenschafter und Politiker gebunden, allen voran unseren liebenswürdigtollpatschigen und doch so großen Anton Bruck ner. Hoch anzurechnen ist ihr aber, daß sie auch auf den anonymen Oberösterreicher voll Mutter witz, Bauernschläue und kernigem Humor über den Berühmtheiten in unserem Lande nicht ver gessen hat. Der Herausgeberin und dem Verlag ist für dieses liebenswerte Büchlein, von Gerhard Balder mit Karikaturen feinsinnig illustriert, er schienen in einer Zeit, in der die originalen Per sönlichkeiten immer mehr von der Massengesell schaft verdrängt werden, besonders zu danken. Jeder, der unsere Heimat schätzt oder sie kennen lernen möchte, wird darin mit viel Freude lesen und dabei zur Nachdenklichkeit angeregt werden oder sich dabei ganz einfach köstlich unterhalten. Herbert Bezdek Der Freiwald. Dorferinnerungen. Hrsg.: Arbeitskreis Geschichte und Kultur im Freiwald. Weilra: Bibliothek der Provinz, 1992.140 Seiten, zahlrei che Abbildungen, S 190,-. ISBN 3-900878-447 In diesem Buch kommen vor allem Personen zu Wort, die über die Region Freiwald berichten, entweder über eigene Erlebnisse oder über Auf-
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