Orten, wo man durchzog, wurden die Glocken geläutet. Eine Legende dazu be richtet sogar, die Glocken hätten von sel ber zu läuten begonnen. Die Statue wurde am Hochaltar aufgestellt. Im Gna denbüchlein - in jeder Strophe kommt Wartberg vor - heißt es dazu in der neunten Strophe: „Zu Wartberg ist sein Orth am Tabernackl dort." Von der gro ßen Verehrung in dieser Zeit zeugen be sonders die erste und die zweiten Stro phe aus dem Gnadenbüchlein: Sfnjcjt ^ubiefei: Seit/ Unt) eud) nicht lang beriueillef/ Äommt all mit grdftet greu&r ©lauhet 511 Sßarttbci'g gemtd/ ha mol^ntSSfuö»bti hev Ser allen |>elfen laur iBec ir;n t^ut rufen ön. 2. Sie mit SSeitrauen gehen/ 5Äit ^ofnung unh Regier/ Sag ihnen mirt» in aller 5toth/ ©eholfen bon hem mahren ©Stt/ ÖBie er hrom auf her ?Big/ §luch. hier glaubt e^ gtnt^/ Es dürften in dieser Zeit ziemlich viele Wallfahrer nach Wartberg gekom men sein. Mit dem zu Ende gehenden 18. Jahrhundert nahmen die Wallfahrten - allgemein - derart zu, daß sie von kirchlicher Seite eingeschränkt wurden. Auch Kaiser Joseph II. ließ 1783 in seinen Landen die „Wies-Bruderschaften" ver bieten und ihre Stäbe und Röcke ver brennen. Die Zeit der Säkularisierung trug sicher dazu bei, daß dann Pfarrer F. Michael Wallner (1843-1859) die Sta tue des „Gegeißelten Jesus von der Wies zu Wartberg" an den nahe dem Ort woh nenden Bauern vulgo „Tischlerparzer" verkaufte. Außen an diesem Bauernhof ist heute noch die Nische zu sehen, in der die Statue einst stand und deren Größe genau dieser Statue angepaßt ist. In der Folgezeit gab es dann in sie ben Jahren neun „Schauer" (Hagel, Un wetter, Ernteschäden durch Frost), be richtet die mündliche Überlieferung. Von vier davon schreibt auch mein Großvater in seinen Aufzeichnungen aus dem Jahr 1858: „Am Pfingstsonntag den 23. Mai ging über unsere Gegend ein großer Hagelschauer nieder, worauf er in diesem Jahr nur 5 ¥2 Metzen Korn ernten konnte, obwohl der Hausbedarf für Brot 33 Metzen betrug." Den Grund für die nun so häufigen Unwetter mit den darauf folgenden Miß ernten sahen die Bauern in der Entfer nung des gegeißelten Jesus aus der Pfarr kirche. Wegen der vielen Not hätten dann die Bauern ganz vehement darauf gedrängt, die Statue wieder in die Kirche zurückzubringen. Aufgrund dieses mas siven Verlangens hat Pfarrer P. Constantin Gottschachner (1862-1885) die Sta tue 1866 wieder in die Pfarrkirche zu rückgeholt. Aus dieser Zeit stammt auch die jetzt vorhandene Umrahmung der Statue mit der Jahreszahl 1866 und den Buchstaben „P G G" für Pater Constantin Gottschachner. Seit dieser Zeit steht die
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