erte im Vorjahr sein 700jähriges Beste hen. Aus diesem Anlaß können während der Landesausstellung Teile des Klosters besichtigt werden. Erstmals ist auch Frauen das Betreten der Klausur erlaubt. Die Donaustaaten Deutschland, die Slo wakei, Rumänien und Bulgarien werden sich auf eigenen Schiffen mit folkloristi schen Darbietungen präsentieren und so die internationale Bedeutung der Donau unterstreichen. Bildenden Künstlern und Literaten der Donauregion sind mehrere Ausstellungen und Veranstaltungen in Engelhartszell gewidmet, fiöhepunkte der Feierlichkeiten zum 1.000 Todestag des heiligen Wolfgang bilden ein Schiffs korso und eine Wallfahrt im September. Dabei werden die Reliquien des „Donauraum-fdeiligen" zu seinem überlieferten Sterbeort Pupping geleitet. Auch ein Na turlehr- und Erlebnispfad von Engel hartszell zum Kraftwerk Jochenstein wird eröffnet und lädt jung und alt zum Erleben der Fauna und Flora unseres größten Flusses ein. In der Gemeinde En gelhartszell finden darüber hinaus wäh rend des gesamten Zeitraumes der Lan desausstellung eine Reihe weiterer kultu reller und geselliger Veranstaltungen statt - alles Angebote, die man nützen sollte! Landesrat Dr. Josef Führinger Ein längst vergessenes Heiligtum in der Pfarrkirche zu Wartberg an der Krems Es gibt nur mehr einige Personen in Wartberg an der Krems, welche davon wissen, daß vor fast zweieinhalb Jahr hunderten in unserer Pfarrkirche die Sta tue vom gegeißelten Jesus als Gnaden bild hoch verehrt wurde. Diese Statue befindet sich zwar heute noch in unse rem Gotteshaus, doch die Kirchenbesu cher kennen sie weniger, weil die Statue seit 1866 abseits vom Blickfeld - westlich vom Haupteingang - in der Mauer steht. Mich drängt es aber, davon einiges geschichtlich festzuhalten, bevor alles in Vergessenheit gerät. Der 85jährige Wartberger Bauer Jo hann Almhofer, welcher die mündliche Uberlieferung noch kennt, hat mich schon vor Jahren dazu angeregt. Die Be stätigung zu diesen Aussagen brachte mir ein früher Druck aus der Zeit um 1760, den meine Vorfahren aufbewahrt hatten, sowie Bücher von der Wieswall fahrt aus dem süddeutschen Raum und viele andere Quellen. Doch vor den überlieferten Gescheh nissen aus Wartberg noch einiges vom Ursprung der Verehrung des „Gegeißel ten Jesus von der Wies". Schon 1612 wird von Karfreitagspro zessionen berichtet, welche damals noch mehr Bedeutung hatten, als heute die Fronleichnamsprozession. Im Jahr 1732 wurde im Kloster Steingaden in Bayern die Karfreitagsprozession eingeführt. Dazu wurde aus einer Rumpelkammer eine zerbrochene Ghristusfigur hervor geholt, mit Stoff überklebt und sodann bei der Karfreitagsprozession herumge tragen. Weil die Statue so unschön war, wurde sie nur drei Jahre verwendet. Am 4. Mai 1738 schenkte man diesen „Ge geißelten Jesus" Maria Magdalena Lori, einer Bäuerin in der Wies. Am 14. Juni 1738 sah die Bäuerin das erste Mal Trä-
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