Thema „Asien und der Balkan". Im an schließenden Vortrag sprach der Redner über die Bedrängnis der Deutschen in Osterreich und über das Vordringen der Slawen, insbesondere auch in Ober österreich. Bald stieß man ins Kachlet vor und dann auch noch weiter hinauf oberhalb Aschachs, wo sich die Bergeshänge schon näher zur Donau herzu drängen, vorbei an Neuhaus bis Untermühl. In den Tagebüchern wird hier das Einkehr wirtshaus Ernst in Untermühl, das unter dem gleichen Namen auch heute noch existiert, genannt. Unvergeßlich blieb für Hans Weinzinger eine Fahrt vom 29. bis 31. Mai 1909 von Linz bis Obernzell: „Ich benützte dabei den letzten San dalin und Kamerad Ernst den ersten Ka jak. Für heutige Verhältnisse eine kaum zu erwähnende Leistung, für dazumal eine gewaltige Zielsetzung, wenn man nicht nur die primitiven Fahrzeuge, son dern auch die Erstbefahrung unbekann ter Gebiete in Betracht zieht! War man bisher allen Schwällen ausgewichen, in dem man entweder übersetzte oder das Hindernis übertrug, so ist die erste Be zwingung des Warschenecks, des soge nannten Elferschwalles durch Kamerad Philipp als großes Ereignis zu verzeich nen, wurde ja durch diese Tat die Unbezwinglichkeit sämtlicher Schwälle als Dogma ausgeschaltet. Ausgenommen soll hiebet der Wilheringer sowie der Rodlschwall sein. Beide Schwälle waren uneinnehmbar und wurden von den Pio nieren als Hindernis gesprengt.. Weinzinger lernte 1913 die Tochter des Orgelbaumeisters, Rosa Breinbauer, kennen. Sie und ihre Brüder sind begei sterte Wassersportler, allerdings haupt sächlich mit Zillen. Mehrmals wird im Tagebuch vom Zillen- und Kajakfahren berichtet. Zum besseren Verständnis muß erwähnt werden, daß Hans Wein zinger das Tagebuch so schrieb, als wäre seine Braut Rosa Breinbauer die Verfas serin: „Sonntag, den 30. März 1913 Bewölkt. Ich rudere nachmittag mit meinen Schwestern in den Donauarm.^'' Natürlich kommen auch Weinzinger und Böhm mit ihren Kajaks daher, ru dern mitsammen dann in die Rodl, wo wir aussteigen. Samstag, den 24. Mai 1913 Hans kommt abends per Boot und erwartet mich auf der Felsenwarte im Gusental. Um 9 Uhr gehen wir nach Hause. Hans übernachtet beim Riener, wo einige Ruderkollegen anwesend sind. Donnerstag, den 12. Juni 1913 Ganzen Tag Regen. Mein Bruder Ru dolf unternimmt heute die erste Kajak fahrt ..." Bruder Rudolf Breinbauer, als Bild hauer in der Orgelbauwerkstätte seines Vaters angestellt, denkt bei dieser ersten Kajakausfahrt freilich noch nicht daran, daß er schon in einem Jahrzehnt mit dem Kajakbau seinen Lebensunterhalt verdie nen wird. Die folgende Eintragung in Weinzingers Tagebuch zeigt, wie man mit Sport und Musik vor 80 Jahren seine Freizeit verbrachte: „Sonntag, den 15. Juni 1913 Prachtsonntag. Hans rudert mit sei nen Freunden zum km 17. Nachmittag " Weinzinger 1957, S. 9. " Vor dem Kraftwerksbau ein Seitenarm der Do-
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