Rest im wesentlichen Glühverlust; „das Erz ... ist daher seiner Zusammensetzung nach eher als Aluminiumerz (und nicht als Eisenerz)®^ anzusprechen. Tatsächlich ent spricht sein Tonerdegehalt europäischen Aluminiumerzen mittlerer Güte".®" Gleich zeitig mit Stern & Hafferl trat auch Reithoffer als Verleihungswerber in der Unterlaussa auf; die Firmenleitung stützte sich dabei auf ein angeblich über 100.000 Ton nen mächtiges Bauxitlager (50-64 Prozent Tonerde) im Blahberger Hochkogel.®® Das Revierbergamt verlieh daraufhin ebenfalls am 23. Juli 1923 das Grubenfeld „Wilhelm" (vier einfache Grubenmaße) unter der Bezeichnung „Bauxitbergbau unterm Hochkogel" (Tabelle 3). Unerwarteterweise nahm keiner der drei verliehenen Bergbaue die Bauxit förderung auf.®® Während Reithoffer aber wenigstens einen Bevollmächtigten im Sinne des Berggesetzes, nämlich J. Koestler, genannt hatte, kam Stern & Hafferl die ser Verpflichtung nicht nach®^ - wohl deshalb, weil die Steeger Tonerdefabrik wegen Energiemangels selten produzierte und der Bergbau Unterlaussa (90,2 ha verliehene Feldesfläche) somit nur wenig Interesse fand. Vielleicht erwies sich auch die Bauxit qualität als unbefriedigend, so daß sich der Import von Tonerde als günstiger her ausstellte. Nach Mitte der zwanziger Jahre - der Reithoffersche Steinkohlenbergbau ruhte bereits seit Februar 1925 - wollten sich beide Firmen von ihren Bergbauberechhgungen samt Freischürfen in der Unterlaussa trennen, obwohl die Hütte Steeg Rohaluminium erschmolz (z.B. 1926: 900 Tonnen; 1928: 1.100 Tonnen; 1932: 900 Tonnen).®® Man ließ eine ausführliche Beschreibung®' sowohl der Lagerstätten als auch der Ober- und Untertaganlagen verfassen; demnach beliefen sich die Koh lenvorräte auf 1,070.760 Tonnen, nämlich „40.000 Tonnen bergbaumäßig erschlos sen, 70.400 Tonnen auf Schürfungen mit Ausbissen beruhend und 960.000 Tonnen in nachweislich kohlenführender Formation" sowie die Bauxitvorräte auf ca. 40 Mil lionen Tonnen im Gebiet Präfingkogel-Hochkogel und ca. zwei Millionen Tonnen am Sandl. Die Lagerstätte der jetzt verliehenen Grubenfelder „Am Präfingkogel" war 1871 Gegenstand der Ver leihung an die Innerberger Hauptgewerkschaft gewesen. BhS, Ff/UL, Protokoll der Freifahrung für A am Präfingkogel (ZI. 3I88/I923). BhS, Ff/UL, Verleihungsansuchen vom 8. Dezember 1922. - Mit Sicherheit hat J. Koestler (siehe Anm. 43) als erster die grundsätzliche Abbauwürdigkeit einiger Bauxitlagerstätten in der Unterlaussa er kannt; so heißt es in dem unter Anm. 97 zitierten Bericht einleitend: „Die Schürfarbeiten (auf Bauxit) wurden im Gebiet Unterlaussa zuerst von Herrn Ing. Köstler im Auftrage der Firma Reithoffer durch geführt." (Im Bericht steht wohl irrtümlich „Köster".) Heinz Koestler (siehe Anm. 56) und Erich Köst ler, der Vater des Verfassers, hatten sich in den zwanziger und frühen dreißiger Jahren mehrmals beim Bergbau Unterlaussa aufgehalten; sie betonten dem Verfasser gegenüber später oft, daß die Bauxitge winnung in der Unterlaussa letztlich auf ihren Vater, also auf J. Koestler, zurückginge. Angaben im jeweiligen OMHB. - Laut Rauch, E.: Geschichte der Hüttenaluminiumindustrie in der westlichen Welt. Düsseldorf 1962, S. 261, wurden 1923 in Osterreich 2.700 Tonnen Bauxit gewonnen, der wohl aus der Unterlaussa stammte und im Zuge von Aufschließungsarbeiten abgebaut worden ÖMHB 6 (1924), S. 95. Rauch, E.: Geschichte ..., wie Anm. 86, S. 312 u. 313. BhS, UL/B, Die Bauxitlager in der Laussa und deren Ausbeutung (Bericht undatiert).
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