OÖ. Heimatblätter 1994, 48. Jahrgang, Heft 1

und daß es dadurch möglich sein könnte, den ganzen Bergbau (d. h. auf Kohle und Bauxit) in eine günstigere Zeit hinüberzuretten". Für die Zeit bis Ende März 1946 liegen leider keine bergbehördlichen Befahrungsberichte vor, so daß erst der Bericht über die Inspektion am 27. März 1946 Ein zelheiten über den „Steinkohlenbergbau am Sandl" bringt.^^ Das Personal setzte sich damals aus 84 Österreichern, 10 Reichsdeutschen, 10 Volksdeutschen aus der Tsche choslowakei, 1 Ungarn, 1 Rumänen und 2 Slowenen zusammen. Von diesen 108 Beschäftigten arbeiteten nur 24 Mann in der Grube; trotzdem erreichte die Tagesför derung durchschnittlich 23 Tonnen Steinkohle, die aus zwei Abbauen im Liegend flöz und einem Abbau im Hangendflöz stammten. Das seinerzeitige Arbeitspro gramm sah mehrere Aufbrüche, Durchschläge und Aufschlüsse vor, wovon ein Großteil verwirklicht werden konnte, obwohl man sich über die Lebensdauer des Betriebes von Anfang an im klaren gewesen sein dürfte. Außerdem hemmten Arbei termangel (vor allem an Hauern) sowie Strom- und Treibstoffmangel noch 1947 eine kontinuierliche Entwicklung der Kohlenproduktion, auch wenn im November die ses Jahres mit 1.011 Tonnen die - gesamtwirtschaftlich gesehen belanglose - bisher höchste Monatsförderung^^ erzielt wurde. Gahresförderungen siehe Tabelle 2.) Anläßlich der Befahrung am 6. und 7. April 1948 stellte das Revierbergamt Salzburg fest," daß „...der Bergbau am Sandl in den letzten Monaten eine sehr günstige Entwicklung genommen (hat), indem die Auffahrungen des Haupthan gendflözes ... sowohl wesentlich größere Mächtigkeiten (ca. 2 m) als auch bessere Kohlenqualität zeigen. ... Die Kohle besteht zum großen Teil nicht mehr aus Schie ferkohle, sondern aus sogenannter Hartkohle, die trotz des höheren Aschenanteiles sehr gerne abgenommen wird". Mehrere Neubauten (Knappenhaus, Waschbaracke, Werkstätte in Weißwasser, Kompressoren usw.) standen aber wohl nicht mit einer größeren Kohlenförderung im Zusammenhang, sondern mit dem immer wahr scheinlicheren Bauxitabbau; so wollten z.B. die Treibacher Chemischen Werke (Kärnten) zunächst 3.000 Tonnen Bauxit (mit mindestens 56 Prozent Tonerdegehalt) für ihre Korunderzeugung abnehmen. Eigenartigerweise berichtete das Revierberg amt Salzburg schon am 29. April 1948," daß die Kohle von Unterlaussa wegen geringer Qualität und hohen Preises sowie wegen allgemeiner Entspannung auf dem Kohlenmarkt „schwer absetzbar" sei - eine durchaus richtige Feststellung, wie z.B. die Förderung von nur 165 Tonnen im September 1948 infolge „Absatzschwie rigkeiten" zeigt. An der bereits aussichtslosen Lage des Bergbaues Unterlaussa BhS, UL/K, Bericht über die am 27. März 1946 stattgefundene Befahrung (Revierbergamt Salzburg für Oberösterreich und Salzburg, Außenstelle Linz). - Die Befahrungsberichte bis Oktober 1949 bringen viele bergbautechnische Details, auf die hier nicht eingegangen werden kann. " BhS, UL/K, Bericht über die am 30. November 1947 stattgefundene Werksnachschau. - Belegschafts stand an diesem Tag: 132 Arbeiter und zwölf Angestellte. " BhS, UL/K, Bericht 27 zum Kohlenförderprogramm betr. den Steinkohlenbergbau Unterlaussa (Ver fasser; Dipl.-Ing. M. Maczek); Befahrung am 6. und 7. April 1948. BhS, UL/K, Bericht über die Werksnachschau am 29. April 1948 (Verfasser; Berghauptmann Dipl.- Ing. Dr. .V Grundmüller).

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2