OÖ. Heimatblätter 1994, 48. Jahrgang, Heft 1

gung des Bergbaues durch das Elektrizitätswerk Am Platzl bei Unterlaussa (Eigentü mer: Neusiedler Papierfabrik in Weißenbach) verzichtete man allerdings und beschränkte sich auf ein dieselgetriebenes Aggregat an Ort und Stelle. Während der Anlaufphase der Kohlenförderung starb der Bevollmächtigte und Betriebsleiter J. Koestler im April 1935/® wodurch die Arbeiten fast zum Erlie gen kamen und bald gänzlich aufhörten. Offenbar verlor die Pächterfirma nach J. Koestlers Tod jedes Interesse am Bergbau Unterlaussa®^ und zog sich aus dem kaum rentablen Vorhaben bald zurück.®' s Abb. 5: Unterlaussa. Neuhau der Seilhahn zwischen dem Steinkohknherghau unterm Hochkogel (Gruhenfeld „Josef" im Sandl) und dem Ort Unterlaussa. Aufnahme wahrscheinlich im Herbst 1934 nahe heim Berghaugebiet; vorne in der Mitte: Betriebsleiter Josef Koestler (mit schwarzer Kappe und Bergstock). Unbezeichnete und undatierte Fotografie im Besitz von H. J. Köstler. Laut BhS, Besitzstands-Vormerkbuch Oberösterreich, fol. 83, wurde Hofrat Ing. Hieronymus Senft (Weyer a. d. Enns) als neuer Bevollmächtigter genannt. - Herr Roman Weissensteiner (geboren 1919), Unterlaussa 25, teilte dem Verfasser in einem Gespräch am 29. November 1991 mit, daß er sich an ]. Koestler, der im „Obersteigerhaus am Sandl" gewohnt hatte, noch gut erinnere. Herr Weissenstei ner hat nämlich als Volksschüler die vom Postamt Altenmarkt a. d. Enns zur Poststelle Unterlaussa (im damaligen Geschäft Prantl) gelieferte und für den Bergbau bestimmte Post fast täglich in das Obersteigerhaus getragen; für seine keineswegs leichte Arbeit wurde er von J. Koestler - wie Herr Weissensteiner sagte - angemessen entlohnt. Nach Mitteilung von Bergrat h.c. Dipl.-Ing. Heinz Koestler (1909-1991), Sohn von J. Koestler und Onkel des Verfassers, soll J. Koestler namhafte Beträge in den Bergbau Unterlaussa investiert haben, um den Betrieb unter der Pächterfirma in Gang zu bringen; als treibende Kraft hat angeblich ein ge wisser Oswald Schön (wahrscheinlich Eigentümer oder Miteigentümer der Pächterfirma) gewirkt. Soweit feststellbar, haben die Erben nach J. Koestler von diesem Geld nichts mehr gesehen. " Das bis 1944 befristete Pachtverhältnis mit der „Trikotagen" hat bereits im März/April 1938 geendet, weil die Eigentümer der Pächterfirma Osterreich verlassen mußten (Mitteilung von H. Koestler, siehe Anm. 56).

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