OÖ. Heimatblätter 1994, 48. Jahrgang, Heft 1

lenaufschlüsse zeigen zu können, da die Bergwerksbesitzerin wegen Verkaufes der Grube mit der Gemeinde Wien in Verhandlungen steht". Trotz gewisser Teilerfolge bei Aufschlußarbeiten mußte Reithoffer"*' seinen Steinkohlenbergbau unterm Hoch kogel am Sandl (Grubenfeld „Josef") im Februar 1925 wegen Unrentabilität - wie man annahm - vorläufig stillegen bzw. fristen.^" Anderthalb Jahre nach Betriebseinstellung besichtigte das Revierbergamt Wels im August 1926 den ruhenden Kohlenbergbau Unterlaussa und hielt sodann folgende Punkte festd^ „Mit seiner Wiederaufnahme ist vorläufig erst dann zu rech nen, wenn einmal der Abbau der ... am Präfingkogel und Blahberger Hochkogel gelegenen teils eigenen, teils fremden Bauxitlagerstätten in Angriff genommen wer den wird, in welchem Fall die Kohle gleich an Ort und Stelle bei der Aufbereitung der Erze verwendet werden könnte. Von den zuletzt in Betrieb gestandenen drei Stollen Karl, Barbara und Moritz ist der Barbara-Stollen knapp hinter dem Mund loch ganz verbrochen und nicht mehr befahrbar, auch die beiden übrigen Stollen sind infolge lokaler Verbräche ... stark verschlemmt. .. .Transformator und Motor (beim Karl-Stollen wurden) der Forstverwaltung des Landes Steiermark in Unter laussa abgetreten. Der Unternehmung (Reithoffer) wurde geraten, den Vorrat an Spreng- und Zündmitteln an fremde Betriebe abzugeben." Die Seilbahnabschnitte Weißenbach-Unterlaussa und Unterlaussa-Bergbau Sandl standen hingegen mei stens in Betrieb; man transportierte aber keine mineralischen Rohstoffe, sondern ausschließlich Holz. Mit der Erhaltung der Seilbahn verband sich auch die Hoff nung, die Bauxitgewinnung auf dem Blahberger Hochkogel in Gang zu bringen, denn 1927 interessierte sich die Wiener Baufirma Münz GmbH für die Bauxitlager stätte zwecks Erzeugung von Aluminium und Tonerdezement." Soweit bekannt, übernahm die Firma Münz weder Bergbau noch Seilbahn; im Jahre 1932 wurden jedenfalls auch beide Seilbahnstrecken stillgelegt. Unerwarteterweise kam im Herbst 1934 wieder Leben in den verlassenen und verfallenden Steinkohlenbergbau Sandl-Unterlaussa, nachdem seit Frühjahr 1933 mehrere Firmen ihr Interesse an Kauf oder Pacht der Bergbauanlagen gezeigt hatten. Zum Nachweis guter Kohlenqualität ließ Reithoffer im Winter 1933/34 eine kleinere Kohlenmenge aus Flözen über dem Karl-Stollen gewinnen und außerdem Pingen sowie einen Wetteraufbruch gewältigen." Der befriedigende Heizwert und der Umfang aufgeschlossener Kohlenvorräte veranlaßten die Wiener Firma Trikota gen Handelsgesellschaft mbH, alle Bergbauberechtigungen in der Unterlaussa samt Anlagen und Seilbahnen von Reithoffer zu pachten; der Pachtvertrag erstreckte sich Reithoffer wurde im März 1924 in eine AG umgewandelt (Bergbuch. Tom. VII, Teil 2, fol. 267). BhS, UL/K, Bericht über die Inspektion am 29. Juli 1926. - ÖMHB 7 (1926), S. 90: Steinkohlenbergbau Unterlaussa außer Betrieb (Ende 1925); Unternehmer: Gummi- und Kabelwerke Jos. Reithoffer's Söhne AG in Steyr. Bevollmächtigter und Betriebsleiter: Ing. Josef Koestler, b.a. Bergingenieur in Steyr; Kanzleileiter: Fritz Wolkersdorfer; Maschinenmeister: August Unger. BhS, UL/K, Bericht über die Inspektion am 29. Juli 1926. BhS, UL/K, Bericht über die Inspektion am 21. Juli 1927. " BhS, UL/K, Bericht über die Befahrung am 19. und 20. November 1934.

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