Die sofort nach ihrer Verleihung gefristeten Grubenfelder Blahberg und PräfingkogeP® unterstanden Bergverwalter Johann Heigl und Bergingenieur Emil Sedlaczek (beide in Eisenerz). Gegen Ende der siebziger Jahre fungierte der Reichramin ger Hammerwerksverwalter als Betriebsleiter" des nicht produzierenden Bergbaues in der Unterlaussa. Auch die Österreichisch-Alpine Montangesellschaft (ÖAMG), die im November 1881 die Innerberger Hauptgewerkschaft übernommen hatte, setzte den Bergbau Unterlaussa auf „Roth- und Thoneisenstein"^" nicht in Betrieb, sondern fri stete ihn jährlich. Im Zuge einer durchgreifenden Reorganisation des ÖAMG-Konzerns um die Jahrhundertwende (Wittgenstein'sche Konzentration)^^ wurden beide Grubenfelder im Juni 1898 gelöscht, nachdem die ÖAMG eine diesbezügliche Heimsagungserklärung im November 1897 abgegeben hatte.^^ Somit „...bestand (in Oberösterreich) infolge Auflassung des einzigen Eisensteinbergbaues der ÖAMG am Blahberg und am Präfingkogel keine Unternehmung (auf Eisenerz)"" mehr." Bergbau auf Steiirkohle Während der Kohlengewinnung im Sandl unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg stieß man mehrmals auf Reste eines offenbar sehr alten Bergbaues, dessen eigentlicher Zweck zunächst unklar war, denn „...(die Altungen) gingen sichtlich ganz armen Kohleflözen nach, wobei wirklich bauwürdige Flöze gänzlich unbeach tet blieben und beim Vortrieb der alten Stollen glatt durchörtert wurden'V .W Freh konnte in diesem Zusammenhang später nachweisen, daß schon 1524 ein Bergbau auf GagaP^ im Sandl umgegangen war, d. h. nicht der Brennstoff Kohle, sondern der Schmuckstein Gagat war Gegenstand bergmännischer Arbeit gewesen. Darüber hinaus vermutete .W Freh einen Gagatbergbau sogar schon für die erste Hälfte des Österreichisches Montan-Handbuch {weiterhin zitiert: MHB, siehe Anm. 37) 23 (1875), S. 15. MHB 24 (1880), S. 15. MHB 25 (1885), S. 15. Karl Wittgenstein (1847-1913) hatte 1897 die Aktienmehrheit der ÖAMG erworben und setzte so dann eine rigorose „Strukturbereinigung" durch; von den zahlreichen Betriebsstandorten im Eisen bereich blieben nur Hieflau, Eisenerz, Donawitz, Kindberg und Neuberg a. d. Mürz (Steiermark) so wie der Hüttenberger Erzberg (Kärnten) übrig. " Wie Anm. 14; Bergbuch. Tom. II, Teil 2, fol. 417, " Statistisches Jahrbuch des k. k. Ackerbau-Ministeriums für das Jahr 1898: Der Bergwerksbetrieb Österreichs, S. 34. " Der 1875 verliehene „Steinkohlen- und Thoneisensteinbergbau im Sandl unterm Hochkogel des Ge org Wissiak in Graz" kam als Eisenerzbergbau nicht in Betrieb. Freh, W: Alte Gagatbergbaue ..., wie Anm. 5, S. 6. - Dazu auch Freh, W, u. Haberfeiner, E.: Ein alter Gagatbergbau in Oberösterreich. In: Jahrb. Oberösterr. Musealverein 95 (1950), S. 337-350. " Unter Gagat (auch Jet, Agstein, Augenstein oder Augstein) versteht man eine bitumenreiche, harte, aber nicht spröde oder brüchige, schleif- und polierbare Kohle von tiefschwarzer Farbe; geschliffener und polierter Gagat zeigt einen schönen, eher matten Glanz und wurde daher gerne als „Schmuck stein" verwendet.
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