grob strukturierte Oberfläche haben.^' Die profilierten, hohen Arkaden ruhen auf gedrungenen Kelchkapitellen, die in Altenberg nur im Chor als Blattkapitelle ausgearbeitet sind, während sie in Linz bereits im Mittelschiff als solche auftre ten. Eigenartig und deutlich von Alten berg verschieden ist das Blendtriforium mit den schlitzartigen Offnungen zum Dachstuhl hin. Unschön ist die steinerne Brüstung, die erst später und nicht nach der Planung von Statz ausgeführt wurde. Ein Eindruck der wahrscheinlich ursprünglich vorgesehenen Brüstung bietet sich am Außenbau: Statz hat dort im Bereich der Seitenschiffdächer eine Brüstung in ähnlichen Formen ange bracht. Alienberg hei Köln, Zisterzienserahteikirche, Inneres nach Osten. Foto: Kratz Den Vergleich mit Altenberg möchte ich mit einem Längsschnitt abschließen. Beinahe identisch sind nämlich die Fen ster: Sie sind stets vierbahnig; das Maß werk hat frühgotische Formen: Sechs pässe in Kombination mit Drei- und Vierpässen.^^ Bei all diesen Übereinstimmungen darf man jedoch nicht vergessen, daß die Abteikirche in Altenberg in ihren Aus maßen erheblich kleiner ist als der Linzer Dom. Ist der Linzer Dom möglicher weise deshalb eine auf annähernd das doppelte vergrößerte und reichhaltiger ornamentierte Altenberger Abteikirche? Ich glaube, Statz hat eine gewisse Vorliebe für diesen Bau oder - besser - seinen Stil entwickelt, die in vielen seiner Bauten mehr oder weniger durchscheint. Die einfache Altenberger Kelchkapitell form (diejenige des Langhauses) ist bei spielsweise an zahlreichen weiteren Statz-Bauten zu finden. Seine Abnei gung gegen die „Überladungen und Übertreibungen der sogenannten Spät gotik"^® drückt sich in einer - teilweise fast karg wirkenden - fiinwendung zu frühgotischen Formen aus. Diese For mensprache findet er in dem von mir so ausführlich zitierten Zisterzienserbau. Es ist denn auch gerade das Außergewöhn liche am Linzer Dom, daß er die AusBischof Rudigier hat bei Auftragserteilung an geordnet, daß der ganze Dom aus dauerhaftem Material zu bauen sei. Da Granit als Baumate rial sehr teuer war, hat man seine Verwendung auf die besonders belasteten Teile beschränkt. Man erkennt das an den unterschiedlichen Oberflächen des gänzlich unverputzten Rau mes. " Ausnahme sind die Chorfenster der Seiten schiffe und die Querschiffenster in Altenberg. Florian Oberchristi, Der Linzer Dom, 2. Aufl., Linz 1948, S. 10.
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