OÖ. Heimatblätter 1993, 47. Jahrgang, Heft 4

tiv auswirkt. Trotzdem gilt auch hier das Schluß wort der seinerzeitigen Rezension „... nicht nur ein unentbehrlicher Führer für ,BauernkriegsExkursionen', sondern auch eine wertvolle Berei cherung der Bauernkriegsliteratur". Dietmar Assmann Rudolf Zinnhobler: Der heilige Wolfgang. Le ben, Legende, Kult. 2. Aufl., Linz: Eigenverlag des Bischöflichen Ordinariats, 1993. 80 Seiten und 6 Farbtafeln. Rechtzeitig vor dem nächsten Wolfgang-Jubiläum - der hl. Bischof Wolfgang von Regensburg starb am 31. Oktober 994 in Pupping - wurde das zum Wolfgang-Jubiläum 1976 zur Erinnerung an die 1.000jährige Wiederkehr seines Aufenthaltes im Mondseeland herausgegebene Buch (vgl. OO. Heimatblätter, 30. Jg., 1976, H. 1/2, S 109 f.) in sei nem Textteil neu aufgelegt. So sehr man es bedauern mag, daß nicht auch der umfangreich gewesene Bildteil von Wolfgang und Peter Pfarl für die Neuauflage mit verwendet wurde, der Textteil allein bietet bereits eine umfangreiche Fülle an Informationen und be handelt Leben, Legende und Kult dieses Heiligen in vortrefflicher Weise. Die darin enthalten gewe senen Textbilder, insbesondere die Holzschnittbil der aus der von Johann Weyssenburger 1515 her ausgegebenen Lebensbeschreibung des hl. Wolf gang sowie aus diversen Mirakelbüchern, sind ohnehin wiedergegeben, ergänzt durch acht Farb abbildungen. Dem Quellen- und Literaturver zeichnis wurde ein „Literaturnachtrag" angefügt. Auch in dieser vereinfachten Ausführung ist das Wolfgang-Büchlein eine sehr gefällige und vor allem inhaltsreiche Publikation, der weite Ver breitung zu wünschen ist. D. A. Anton Wöß: Der Salzraub (Kulturbilder aus dem alten Mühlviertel). Herausgeber: Pfarrgemeinderat der Pfarre Neufelden, Neuauflage 1992. 109 Seiten, S 120,-. In der Blumauerkapelle in Altenfelden ist der Barockgrabstein des Ehepaares Campmiller zu se hen. Man entziffert etwas mühsam Text und Hauptlebensdaten dieses Reichsritters und seiner Frau Salome, würde dabei aber doch sehr gerne einiges aus dem Leben solch hochgeehrter Men schen wissen. In diesem Falle erfüllt einem diesen Wunsch Anton Wöß in seinem fast romanhaften Kulturbild aus dem alten Mühlviertel unter dem Titel: „Der Salzraub". Dieses mit ungeheurer Sorgfalt zusammen gestellte Zeitbild wurde vom Rohrbacher Viehver kehrsinspektor Anton Wöß bereits 1920 zum er stenmal aufgelegt; zu Recht hat 1992 der Pfarrge meinderat der Pfarre Neufelden sich um eine Neuauflage bemüht, denn auf diesen 109 Buchsei ten wird enorm anschaulich ein Ereignis aus der Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg, also nach 1648, soweit es das Mühlviertel und seinen Salz handel betrifft, geschildert. In Neufelden in der Ratsstube läßt sich Herr Thomann Khampmiller als junger, unermüdlicher Verwalter die Geschicke der Veldnerischen Bürgerschaft angelegen sein. Er hat es schwer, weil sein Vorgänger im Amt, ein ge wisser Weigelstorffer, bei seiner Amtsführung mehr auf seine eigene Tasche als auf die Rechte seiner Mitbürger gesehen hat. Der Inhalt, der sich bald zu einer spannenden Handlung um einen Salzhandelsstreit entwickelt, soll in der Bespre chung nicht verraten werden. Viel wichtiger scheint der Hinweis, daß man sich bei der Lektüre nicht nur auf die Wissensgrundlage des kompe tenten Autors verlassen kann, wobei er in einem Anhang entsprechende Quellen aufzählt; viel mehr muß hervorgehoben werden, daß sich An ton Wöß bemüht, auch in der Sprachgestaltung und Schreibweise dieser längst vergangenen Zeit nahezukommen. Zugegeben, es ist streckenweise nicht leicht, diese Barockdiktion als flüssige Ro manlektüre zu genießen. Doch nach einer gewis sen Zeit hat man sich eingelesen, hat man sich an altertümliche Vokabel gewöhnt, und sieht sich im Endeffekt belohnt, weil man die Beteiligten schließlich in ihrer ursprünglichen Umgangsspra che parlieren hört. Man ist doch in unseren Tagen so eindringlich bemüht, den Tonfall der Gegen wartsvolksmundart einzufangen, die Denkweise der Roman- und Bühnenhelden aus allen Gesell schaftskreisen in jeder Schattierung beizubehal ten. Warum sollte man diese Überlegung nicht auch für die Vergangenheit gelten lassen; noch dazu, wo damit eine historische Skizze geliefert wird, die jede erklärende Schulbetrachtung in den Schatten stellt? Fritz Berger Das Gymnasium und die Lehrerbildungsanstalt (LBA) in Eferding - Eine Schule für Volksdeut sche in Österreich - 1945-1949. Herausgegeben vom „Verein ehemaliger Schüler des Ober realgymnasiums und der Lehrerbildungsanstalt für hei matlose Volksdeutsche in Eferding", 1991. 224 Seiten, 13 Färb- und 8 Schwarzweißahbildungen. Nach mehr als vier Jahrzehnten hat ein Auto renteam der ehemaligen Schüler des Volksdeut schen Gymnasiums und der Lehrerbildungsan-

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