Buchbesprechungen Hannes Etzlstorfer: Granit: Stein für die Ewig keit. Linz: Landesverlag (Copyright Agrolinz Agrarchemikalien Ges.m.b.H. Linz), 1992. 24 Seiten mit 59 Farbbil dern von Franz Gangl, Hellmonsödt, auf 36 Farbtafeln. Die Landesausstellung „Das Mühlviertel" in Schloß Weinberg begann 1988 mit 14 Gesteins blöcken im Freiraum, darunter Mauthausener Granit, Plöckinger (Neuhauser) Granit, TitanitFleckengranit aus dem ehemaligen Steinbruch Breitenstein bei Schlägl, Weinsberger Granit aus einem Steinbruch bei St. Georgen an der Gusen, Flochwald-Granit aus der Gegend von Windhaag bei Freistadt. Ein eigenes Kapitel (Raum 27) war der Steinverarbeitung und Steinindustrie gewid met und befaßte sich mit dem Brechen der Mühl steine, der Herstellung der Pflaster- und Rand steine, dem Kleinsteinpflaster, aber auch mit Tür gewänden und Stallsäulen. Die Bedeutung von Granit für das Mühlviertel war damit eindrucks voll unter Beweis gestellt. Im Meierhof des Stiftes Schlägl war im Som mer 1993 „Granit" das Thema einer Ausstellung, in der von Ägypten über das römerzeitliche Lentia zum Mittelalter und zu barocken Bauteilen und Ausstattungsstücken Objekte aus diesem Werkstoff vorgestellt wurden. In der Buchveröf fentlichung von Hannes Etzlstorfer wird der „Stein für die Ewigkeit" so charakterisiert: „Er dient als Futtertrog im bäuerlichen Stall genauso wie als Türgewände am stolzen Bürgerhaus, als prunkvoller Brunnen oder Arkadensäule im Schloßhof, oder als Kommunionbank und Ge wölbestein in der Kirche" (S. 7). Der Text behan delt das „Numinose" der Steinkulte ebenso wie die Verwendung in der Kunst, in Schlägl, in Zwettl, in Hohenfurth, in den gotischen Mühlviertler Pfarrkirchen, in der Barockarchitektur ge nauso wie beim Linzer Dom und bei den Brücken der Pferdeeisenbahn. Gut ausgewählte Farbbilder machen das Thema anschaulich, ein Literatur nachweis ermöglicht weitergehendes Studium. Ein ansprechendes Geschenkbuch über einen wichtigen Aspekt der Kultur- und Kunstge schichte sowie der Volkskunst Oberösterreichs. Georg Wacha Helga Litschel: Erinnerungsstätten an Bauern kriege und Bauernunruhen in Oberösterreich. Hrsg. vom OO. Bauern- und Nebenerwerbsbauernbund, Bauernkriegsdenkmälerkomitee, 1993. 57 Seiten mit Schwarzweißabbildungen und einer Kartenskizze. S 30,-. Was von der ersten, 1976 anläßlich des Bau ernkriegsgedenkjahres erschienenen Auflage die ser gelungenen Zusammenstellung gesagt wurde, gilt vom Inhalt her auch für die zweite, leicht über arbeitete und ergänzte Ausgabe. Sie „wurde nicht nur inhaltlich bestens erarbeitet, sondern auch nett und übersichtlich zusammengestellt. Man er fährt über jede der Gedenkstätten ihre Lage, eine Menge interessanter Details und natürlich auch den historischen Hintergrund, der zur Errichtung einer Gedenktafel, einer Kapelle, eines Gedenk steins usw. führte." (OO. Heimatblätter, 30. Jg., 1976, S. 110 f.) Neben einigen Ergänzungen bei den schon seinerzeit beschriebenen Objekten, wie z. B. seit her durchgeführte Renovierungen, wurden natür lich auch neugeschaffene Erinnerungsstätten auf genommen, so eine 1976 angebrachte Gedenkta fel für Christoph Zeller in Ottensheim, der Ende Mai 1626 von hier aus die Donaubauern zur Bela gerung von Linz führte, die 1970-77 gestaltete Bauernkriegsanlage auf dem Steinbühel bei St. Agatha, ein 1976 aufgestellter Gedenkstein für David Spat und Christoph Zeller bei der Kirche in Haibach o. d. Donau und die 1989 in Wolfsegg er richtete Gedenkstätte auf der Schanze zur Beendi gung des Bauernkrieges. Hier hätte auch ein kur zer Hinweis auf das neue Friedensmuseum in Wolfsegg erfolgen können. So wertvoll diese Neuauflage an sich ist, man bedauert das Weglassen der weiterführenden Lite raturangaben, die in der Erstauflage angeführt sind, und die Kürzung des Museumsteiles, in dem fast nur mehr - dafür zu Recht relativ ausführlich - das 1981 eröffnete Bauernkriegsmuseum im Schloß Beuerbach mit seinen eindrucksvollen Zinnfigurendioramen, die zum größten Teil für die oberösterreichische Landesausstellung 1976 in Scharnstein angefertigt wurden, behandelt wird. Besonders störend ist der sicher gut gemeinte Graudruck, der das Lesen erschwert und sich vor allem bei der Wiedergabe der Abbildungen nega-
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