einandersetzungen werden, die nun schon Hundertausende Menschenleben gefordert und Millionen zu Flüchtlingen gemacht haben. Wir können und dürfen nicht schweigen, wenn Grenzen durch Akte der Aggression geändert werden und eine systematische Vertreibungspo litik, eine sogenannte ,ethnische Säube rung', erfolgt. Der Konflikt im ehemaligen Jugosla wien hat sich zu einer der blutigsten Auseinandersetzungen dieses Jahrhun derts entwickelt und stellt eine Gefahr für den Frieden in ganz Europa dar. Wir dürfen nicht zulassen, daß im neuen Europa der freien, demokratisch legitimierten Selbstbestimmung mit mi litärischer Aggression entgegengetreten wird. Ein friedvolles Zusammenleben er fordert vor allem, daß in Staaten und Re gionen, in welchen mehrere Nationalitä ten leben, auch den Minderheiten das uneingeschränkte Recht auf Entfaltung und gleichberechtigte Teilhabe am öf fentlichen Leben gewährt wird. Während in Wien die große Men schenrechtskonferenz der Vereinten Na tionen und die Europaratskonferenz tag ten, wurden die grundlegenden Rechte der Menschen weiter schwerst verletzt. Nach wie vor erreichen uns Berichte über Vertreibungen und Erniedrigungen der Zivilbevölkerung und Verletzungen der Menschenrechte. Vor diesem Hintergrund sind auch die Regionen Europas und die Mitglie der der Arbeitsgemeinschaft Donaulän der aufgerufen, alle Maßnahmen zu er greifen, damit wieder Friede auf dem eu ropäischen Kontinent einkehrt und sich Europa mit aller Kraft den dringend an stehenden Fragen der Zukunft widmen kann. Durch die heute beschlossene Zu sammenarbeit der Arbeitsgemeinschaft Donauländer mit dem Europarat und der Versammlung der Regionen Europas werden neue Akzente und Impulse für diesen Kultur- und Wirtschaftsraum am traditionsreichen Donaustrom gesetzt. Der Donauraum war immer ein gei stiges, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum Europas. Durch die Neustrukturierung Europas kommen dem Do nauraum neue Aufgaben und Chancen zu. Beginnen wir daher bereits heute da mit, daß dieser Kultur- und Wirtschafts raum im neuen Europa wieder jene Be deutung erlangt, die ihm bereits einmal zugekommen ist, wieder Raum wird, von dem zukunftsweisende Anregungen und Impulse für ein Zusammenleben in Frieden und Freiheit ausgehen und in dem die Menschen im Wohlstand und in einer lebenswerten Umwelt sowie in so zialer Gerechtigkeit leben können. Als vorsitzführendes Land der Ar beitsgemeinschaft Donauländer wird Oberösterreich alle Anstrengungen un ternehmen, daß wir dieses Ziel errei chen." Eine Gelehrtenreise ins Salzkammergut vor 230 Jahren Die besonders in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sehr beliebten Rei seschilderungen enthalten auch man chen Hinweis auf die Volkskultur der da sind es vor allem die 1809 erschienenen Reisebeschreibungen von J. A. Schultes und der einige Jahre später von J. Steiner herausgebrachte „Reiseführer durch die maligen Zeit. Für das Salzkammergut Österreichische Schweiz", die für nach-
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