ger wird allerdings heutzutage die Verbindung zum Kuli impliziert. Kultur ohne Kult ist nicht nur von der Ableitung der beiden Begriffe ein Unding, auch unsere Kultur, vor allem die Volkskultur, hat nun einmal ihre Wurzeln im Kultischen, was oben mit dem Hinweis auf das Numinose bereits angedeutet wurde. So manche Sinnentlee rung eines überlieferten Brauches ist auf dessen Entwurzelung aus dem Kultischen zurückzuführen. Religiöse Symbole, wie sie in der tradierten Volkskunst nach wie vor häufig verwendet werden, sind zumeist zum reinen Zierrat abgesunken. In Ansätzen, z.B. im Wallfahrtswesen,ist jedoch bereits eine Trendumkehrfestzustel len.'" Kultur im allgemeinen und Volkskultur im besonderen ist also wie die Hei mat, in der die Volkskultur gelebt wird, ein besonderes Mittel für ein gedeihliches Zusammenleben, wohl wert, daß man sich eingehend damit auseinandersetzt. =°Vgl. z.B. Dietmar Assmann: Wallfahrten im Innviertel; Ausstellungskatalog, Reichersberg 1992, S. 10, 38.
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