beleuchteten Fabrik beschäftigt er über 60 Arbeiter, hält dabei ein bei der ,Riunione Adriatica' die Sicuria versi chertes Lager in Roh- und nicht fertigem Leder im Werte von ca. 15.000 Kr. und erzielt bei rationeller und tüchtiger Lei tung seines Unternehmens, von seinen 2 Söhnen thatkräftig unterstützt, dauernd gute Erfolge. Seine Fa. erfreut sich nicht nur am dortigen Platze eines vortheilhaften Rufes, sondern auch am Wiener-Platze, wo man sie in die erste Reihe der Brau chefirmen stellt. Vogl, welcher schon nach seinem Va ter Vermögen ererbt hat, erheiratete mit seiner Frau eine Mitgift von ca. 80.000 Kr. und theilt mit dieser seinen in Mattighofen gelegenen Realbesitz, welcher ausser dem Fabriksgebäude 2 Arbeiter wohnhäuser, ein Herrenhaus, 2 weitere Wohngebäude, Stallungen, Nebenge bäude u. s. f. sowie Grundstücke im Aus masse von ca. 10 Joch umfasst. Ausserdem ist Vogl für sich allein seit Jänner 1896 Eigenthümer der in Wien gelegenen Häuser 5. Sechskrügelgasse 1 und 3, von denen das erste unter E. Z. 1466 unbelastet erscheint. Sein gesamtes Nettovermögen schätzt man ziemlich übereinstimmend sowohl an Ort und Stelle wie am hiesi gen Platze auf rund 2 Millionen Kr. Während seines langjährigen Bestandes hat sich der Angefragte den Ruf eines höchst anständigen und reellen Ge schäftsmannes erworben, entspricht da bei bei mehr wie ausreichender Fundie rung seinen Verbindlichkeiten in glatter Weise und wird infolgedessen als eine in jeder Beziehung empfehlenswerte Ge schäftsverbindung angesehen." Aber nicht nur in der Geschäftswelt - wie es diese Zeilen beweisen - genoß Friedrich Vogl Ansehen, sondern auch in Mattighofen, wo er seit 1867 im Gemein derat der Marktkommune wirkte und von 1882 bis 1900 Bürgermeister war. So nebenbei hatte er auch von 1879 bis 1881 die Funktion eines Kommandanten der Feuerwehr inne, ehe er 1896 eine eigene Löschgruppe innerhalb des Betriebes er richtete, die übrigens noch heute als „Be triebsfeuerwehr Vogl" besteht. Aus zwei Zeitungsberichten erfährt man mehr über sein lokales Wirken. Ein mal vom August 1891, als ihm das Eh renbürgerrecht verliehen wurde, und dann vom Februar 1899, da ihm der Be zirkshauptmann von Braunau, Dr. Ritter V. Pitner, das vom Kaiser verliehene Gol dene Verdienstkreuz mit der Krone über reichte. Beide Anlässe wurden von den Honoratioren, den Vereinen und der ge samten Bevölkerung entsprechend gefei ert. Gemeinderat Dr. Ferdinand v. Nagel sprach 1891 von der Bescheidenheit und den hervorragenden Bürgertugenden, die den Geehrten und seine Familie aus zeichneten. Ritter v. Pitner erwähnte 1899 u. a., daß Vogl „stets in wahrhaft vä terlicher Weise für seine zahlreichen Ar beiter sorge". Die Gemahlin Theresia wird als große Wohltäterin der Armen und der Kinder bezeichnet. In seiner Dankesansprache, gerührt von den vie len Sympathiekundgebungen, brachte der dekorierte Unternehmer seine Freude darüber zum Ausdruck, wie lieb und wert „der alte Vogl" den Mattighofenern sei. Das Hauptaugenmerk während sei ner Gemeindetätigkeit war auf die För derung humanitärer Aktionen gerichtet. Dies geht aus der Rede von Bürgermei-
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