kommen sein. Das Ehepaar Vogl kaufte im Ortsteil Moos 1837 das BruckbauernLederer-Anwesen und baute 1842 ein neues Wohnhaus, heute Moosstraße Nr. 8, wobei sich Wolfgang Vogl nicht entschließen konnte, seine alte Wohn stätte mit der neuen zu vertauschen. Wie sehr Wolfgang Vogl auf Fort schritt und Rationalisierung bedacht war, zeigt 1855 die Errichtung einer mit tels Wasserrades betriebenen Loh stampfe, in der die großen Rindenflekken auf mechanischem Wege zerschla gen und für den Gerbvorgang präpariert wurden. Als weiterer Beweis seiner Tüchtig keit und auch seiner Beliebtheit kann an geführt werden, daß ihn die Mattighofener für die Zeit von 1860 bis 1863 zum Bürgermeister der damaligen Marktge meinde auserkoren hatten. Als Beispiel für seine Umsichtigkeit und Entschlossenheit möge sein Vorge hen beim Großbrand am 28. August 1868 angeführt werden, bei dem die Häuser am oberen Marktplatz und in der Rosengasse in Flammen standen. Nachdem auch das alte Stammhaus durch Funkenflug in Gefahr geriet, ließ er von seinen Gesellen nasse Häute aus den Gruben holen und auf das Holz schindeldach legen. Dadurch wurde das Gebäude gerettet. Im darauffolgenden Jahr, am 30. De zember 1869, starb Wolfgang Vogl im 68. Lebensjahr. Die folgende Generation brachte bereits den großen Aufschwung Nach dem Tode des Vaters über nahm der Sohn Friedrich, geb. am 6. Juli 1840, den Handwerksbetrieb, der zu dieFriedrich Vogl (1840-1912) ser Zeit acht bis zehn Personen beschäf tigte. Friedrich Vogl sollte für Mattighofen eine besondere Bedeutung erlangen. Friedrich Vogl war es gelungen, den kleinen Handwerksbetrieb zu einer k. k. privilegierten Lederfabrik auszubauen. Aus einem Gutachten über die Firma, die der Verein Creditreform Wien mit 9. Jän ner 1900 erstellt hat, geht hervor, daß „diese alte und eingeführte Lederfabrik, die mit Privilegien, wie sie heute nicht mehr ertheilt werden, ausgestattet er scheint", und daß es Friedrich Vogl ver stand, „mit den modernsten Anforde rungen Schritt haltend, die Firma zu ei nem immer mehr prosperirenden Unter nehmen zu gestalten". Weiters heißt es wörtlich: „In seiner für den Dampf- & Electromotorbetrieb eingerichteten electrisch
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