ten allgemeine Verwendung zu finden, angedeihen zu lassen, wäre durchaus denk bar. Franz J. Freindaller war unterdessen „Ausländer" geworden. Oder war mögli cherweise seine ihm übel genommene gedruckte Predigt anläiSlich des Namenstages des Bayernkönigs Max, in der er sagte: „Wir sind mit ganzer Seele Österreicher gewesen, laßt uns nun mit ganzer Seele Bayern sein. Laßt uns mit gleicher Ergeben heit dem neuen Monarchen gehorchen, wie wir unserm vorigen gehorchten",^® Ursache für das Ablehnen des Handbuches zum vorgesehenen Dienste? Der Hof in Wien hatte offenbar die erwähnte Predigt als Beleidigung verstanden.^' Franz J. Freindaller entschloß sich zunächst, die Einleitung und bald darauf, noch in der ersten Hälfte des Jahres 1812, das Handbuch selbst drucken zu lassen. Darüber berichtet er; „Mit dem Druck des Handbuchs wurde nicht gezögert, sobald man gewiß war, daß es Absatz finden würde. Die hochwürdigsten Ordina riate in den österreichischen Staaten, selbst im Königreich Hungarn, wo doch ein großer Theil des Klerus nicht deutsch spricht, empfahlen es ihren Geistlichen, als eine Schrift, die einem Zeitbedürfnisse abhelfe. Und damit es auch dort, wo kein sechswöchentlicher Unterricht zu ertheilen ist, Eingang finde, hat der Verfasser eine nachträgliche Anweisung beygefügt, wie bey andern seelsorglichen Amtshandlun gen das Buch zu gebrauchen sey."®° Der gegen Ende des Jahres 1812 bei der Mayrischen Buchdruckerei zu Salz burg fertiggestellte Druck seines Handbuches ließ, wie es scheint, Franz J. Freindaller die enttäuschten Erwartungen vergessen. Positive Resonanz „Wie günstig übrigens Freindallers Handbuch von seinen Amtsbrüdern auf genommen wurde, und welcher Gunst beide Stücke, die einem lange und dringend gefühlten Bedürfniße entgegenkamen, sich noch gegenwärtig erfreuen, ist in zu fri schem Andenken, als daß eine Wiederholung nicht überflüssig erscheinen sollte", schreibt Joseph Gaisberger." Und mit Genugtuung merkt Freindaller selber an: „Das hochwürdigste erzbischöfliche Consistorium hat die ausgezeichnete Gnade gehabt, in einem Umlaufschreiben durch die Dekanate das Buch dem gesamten Klerus zu empfeh len."®^ Franz J. Freindaller weiß sich für solche Gunst zu bedanken: „Das hohe erzbi schöfliche Consistorialdecret vom 7. Jänner, in welchem zwey im Druck neu erschie nene Werke dem Klerus empfohlen werden, ist vermittles Kurrende in diesem Deka nate bekannt gemacht worden, wie die Unterschriften sämtlicher Pfarrämter in dem selben darthun. Wie äußerst überraschend war es für mich, meine eigene Schrift unter den empfohlenen zu sehen und nochdazu mit einem so ehrenvollen Zusatz. Franz Joseph Freindallers Predigt über 1. Petr. 2, 13 f. Mühlbacher (wie Anm. 22), S. 128. QS, Jg. 2, Bd. 2, S. 148. " Gaisberger (wie Anm. 12), S. 23 f. SLA, H, 140, Briefe Franz Joseph Freindallers an Alois Sandbichler, 23. Jänner 1813.
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