wie theologisch gebildeten Freunde Alois Sandbichler, dessen bewährter Rat und Mitarbeit ihm für das Gelingen des Handbuches Zuversicht und Garantie waren: „Seine Majestät der Kaiser haben mir durch die Landesregirung in Linz auf tragen lassen, einen Leitfaden für Seelsorger zu dem gesetzlich vorgeschriebenen sechswöchentlichen Unterricht für jene Katholiken, die zum Protestantismus über gehen, zu entwerfen. Ich arbeite bereits daran; aber gern hätte ich einen solchen Mann wie sie sind, darüber vernommen. Wenn ich nun nicht selbst sollte hinauf kommen können, so werde ich Ihnen die Einleitung und den Plan mitschicken und um Ihr schriftliches Gutachten und um einige fernere Winke zur Verbesserung ansu chen. Bey dieser Gelegenheit kann viel Gutes eingeleitet werden. Denken Sie indeß selbst nach, wie Sie es machen würden." Kurze Zeit später schreibt Freindaller an Alois Sandbichler: „Euer Hochwürden werden izt meine angefangene Schrift schon gelesen haben? Sagen Sie mir unverhohlen, ob Sie die Methode und den Plan nicht geän dert wünschten und wie Sie dächten, daß die Sache aussehen soll? Das Einförmige: Erklärung, Beweis, prakhsche Anwendung, Einwürfe - will mir selbst nicht gefallen. Allein in einem Leitfaden, wo man alles recht bequem haben will, schien es mir zweckmäßig zu seyn. Die Hauptsache indeß bleibet immer die Gründlichkeit der Beweise, wobey ich mich auch vornähmlich an die große Gelehrsamkeit Eurer Hochwürden anlehne."^'' Sandbichler entsprach der Bitte Freindallers, denn wenige Wochen später läßt dieser ihn, Alois Sandbichler, wissen: „Auf diese Art kann freylich aus meiner Schrift etwas sehr Gutes werden, wenn Sie mir so viele und so vortreffliche Beyträge machen. Ich habe auch viel schon zusammengeschrieben, aber man wird es ganz wohl kennen, wo eine bessere Hand eingegriffen hat. Manches fand ich in Ihrem Manuscripte so, daß, wer mich etwas näher kennt, er auf der Stelle die Dazwischenkunft einer gelehrteren Feder merken wird. Doch das thut nichts. Ich suche nicht meine Ehre, sondern mein Augenmerk ist nur, die Schrift recht zweckmäßig und nützlich zu machen. Wenn Euer Hochwürden die Materie vom Reinigungsorte und der Rechtfertigung noch abhandeln, wie Sie mir selbst schreiben, so vollenden Sie Ihre Wohlthat gegen mich. Den einzigen Gegenstand von den Kirchenceremonien überhaupt hätte ich noch gewünscht, daß Sie übernommen hätten, weil Sie es besser wissen, als ich, wie dermahl unter den Protestanten über das Prunkvolle und Poetische des katholischen Cultus die sonderbare Shmmung ist. Doch will ich nicht zudringlich seyn. Euer Hochwürden haben ohnehin überschwänglich viel gethan."'® Alois Sandbichler war also offensichtlich am Werden des Handbuches maß geblich beteiligt. " SLA, H. 140, Briefe Franz Joseph Freindallers an Alois Sandbichler, 21. Oktober 1808 und 1. Dezem ber 1808. SLA, H. 140, Briefe Franz Joseph Freindallers an Alois Sandbichler, 12. Jänner 1809.
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