OÖ. Heimatblätter 1993, 47. Jahrgang, Heft 4

sechs von ihm für diesen Dienst verfaßte Beiträge. Im Jahre 1808 hatte Franz J. Freindaller zufolge eines kaiserlichen Auftrages begonnen, „zur gleichförmigen Ertheilung des sechswöchentlichen Religionsunterrichtes" ein Handbuch zu verfassen und drucken zu lassen.'^ Höchste Stellen in Wien und München hießen sein Werk gut und gaben ihre Druckerlaubnis. Um das Handbuch den wenigen Interessierten und mit dem Dienste solchen Unterrichtes Befaßten bekannt zu machen und zu empfehlen, wollte Freindaller ihnen vorerst eine kleinere Schrift in die Hand geben, deren Titel lautet: „Uber das Benehmen des Seelsorgers in Ertheilung des sechswöchentlichen, in den österreichi schen k. k. Staaten bey dem Übertritt zu einer tolerirten Konfession gesetzlich vor geschriebenen Religionsunterrichtes. Ein Nachtrag zum Giftschützischen Lehrbuch der Pastoraltheologie." Wäre vorauszusehen gewesen, daß der Druck des Handbuches zustande kommen würde, hätte der Verfasser diese Schrift dem Handbuch als Einleitung bei gegeben. Absicht des Handbuches'-^ Franz J. Freindallers Handbuch war vor allem gedacht als Hilfe zur Beleh rung von Katholiken, welche die evangelische Konfession annehmen wollten. Infolge seines Inhaltes sollte es der Unterweisung von gemischt-konfessio nellen Braut- bzw. Eheleuten und dem Konvertitenunterricht dienen. Es war aber auch vorgesehen als Handreichung für katholische Christen, die mit evangelischen Christen zusammenlebten, um sie im katholischen Claubensgute zu begründen und zu festigen. Weiters sollte das Handbuch zur Belehrung all jener Katholiken dienen, welche zu irgendeiner anderen Konfession bzw. Religion überzutreten gedachten. Schließlich bestand die Absicht des Handbuches darin, dem standhaften Katholiken Wahrheiten seines Claubensgutes in einem neuen Lichte sehen zu lassen, „denn so viel haben die Stürme des Unglaubens, die unsere heilige katholische Religion zu vernichten droheten, endlich bewirket, daß alles, nun erfrischet und aufgeheitert an ihr, vor unsern Augen sich ungleich herrlicher darstellt."" Franz J. Freindallers Beheimatung in der dogmatischen Theologie ist in die ser Arbeit unverkennbar. Werden und Geschichte des Handbuches Wie in seiner Arbeit an der ThPM bzw. QS wollte Franz Joseph Freindaller sich auch beim Verfassen des Handbuches begleitet wissen von seinem literarisch " SLA, H. 140, Briefe Franz Joseph Freindallers an Alois Sandbichler, 21. Oktober 1808. Folgende Anmerkungen sind begründet in der „Vorrede" des Handbuches zur gleichförmigen Erthei lung des sechswöchentlichen Unterrichts. Hb., Vorrede, S. VIII.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2