OÖ. Heimatblätter 1993, 47. Jahrgang, Heft 4

Wien wurde er am Feste Mariae Lichtmeß des Jahres 1776 zum Priester geweiht. Erste priesterliche Dienste leistete er an der dem Stift inkorporierten Pfarre Feldkir chen a. D. Bereits Ende 1777 wurde er in das Stift gerufen, um an der Theologischen Hauslehranstalt geistliche Rhetorik und Theologie zu dozieren. Als im Jahre 1783 unter Kaiser Joseph II. die Generalseminare errichtet wor den waren und in der Folge alle bis dahin in den Habsburgerländern bestehenden Theologischen Studienanstalten geschlossen wurden, admittierte Prälat Leopold Trulley Anfang des Jahres 1784 Freindaller zum „Capellanus expositus" an die Expositur Regau. Hier bemühte er sich besonders um jene Christen, die sich infolge des Toleranzpatents zum Protestantismus bekennen wollten. Anschließend wirkte Franz Joseph Freindaller in den beiden St. Florianer Pfarrgemeinden St. Gotthard und St. Martin i. M. (1786-1791 bzw. 1791-1793). Mit dem Ende der Generalseminare (1790), das Kaiser Leopold II. setzte, war es möglich geworden, die theologischen Studien in diözesanen Lehranstalten wie dereinzuführen, was Bischof Joseph Anton Gall (1788-1807) in seinem noch jungen Bistum Linz auch sofort tat. Zum Professor für Dogmatik berief der Bischof 1793 Franz Joseph Freindaller, der sich hierfür mit bestem Erfolg dem Konkurs an der Theologischen Fakultät der Universität Wien unterzog, wodurch er die Lehrbefähi gung erlangte. Am 23. September 1795 wurde Freindaller an der Universität Wien zum Doktor der Theologie promoviert. Eine der bedeutendsten Initiativen für die geistliche und geistige Bildung und Fortbildung der Priester, sowohl in der Diözese Linz als auch im deutschen Sprachraum und darüber hinaus, war während der Zeit der Lehrtätigkeit Freindallers in Linz die Gründung der „Theologisch-Praktischen Monathschrift zunächst für Seelsorger" bzw. „Quartalschrift für katholische Geistliche", die von 1802 bis 1821 bestand und 1848 in der „Theologisch-praktischen Quartalschrift" ihre Nachfolgerin fand. Ohne Freindallers unermüdlichen Einsatz und seine maßgebliche Unterstüt zung durch den angesehenen Theologen Alois Sandbichler" aus Salzburg wäre die ses Organ nicht gegründet worden. Bischof Joseph Anton Gall würdigte Freindallers segensvolles Wirken im besonderen als Lehrer der Priesteramtskandidaten, indem er ihn anläßlich der Resignation auf das Lehramt (1803) zum wirklichen Konsistorialrat ernannte. Kaiser Franz II./I. „verlieh ihm für diese seine Verdienste die goldene Medaille der größeren Gattung samt Kette". Eine Berufung als Professor für Dogma tik an die Universität Wien lehnte Freindaller ab. Zu Ende des Studienjahres 1802/03 bewarb sich Freindaller um die Pfarre Niederwaldkirchen, in der er bis März 1806 wirkte. Mit Beginn des Jahres 1806 bot Prälat Michael Ziegler (1793-1823) Freindaller die Stadtpfarre Vöcklabruck an. In Vöcklabruck war er Priester einer Pfarrgemeinde, die im Verlauf von fast zwei Jahr zehnten wirklich seine Pfarre wurde. '' Alois Anton Sandbichler, OESA. Doktor und Professor der Theologie (Exeget) am k. k, Lyzeum zu Salzburg. Geb, am 20, Februar 1751 zu Rattenberg, gest, am 3, Februar 1820 zu Salzburg,

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