Franz Joseph Freindallers Handbuch für den „sechswöchentlichen Religionsunterricht" Von Josef Kagerer In meiner Dissertation über Franz Joseph FreindalJer (1753-1825)* bin ich näher auf dessen Handbuch für den „sechswöchentlichen Religionsunterricht" ein gegangen. Dieses war als Grundlage für die Unterweisung jener Männer und Frauen gedacht, die von der Erlaubnis des Toleranzpatentes von 1781 Gebrauch machen und sich öffentlich zum Protestantismus bekennen wollten. Um die Zahlen der „Übertritte" einzudämmen, wurde staatlicherseits mehrmals verfügt, daß die Betrof fenen nochmals im katholischen Glauben unterrichtet werden sollten. Im folgenden möchte ich das „Handbuch zur gleichförmigen Ertheilung des sechswöchentlichen, in den kaiserlich österreichischen Staaten beym Ubertritt zu einer tolerirten Gonfession gesetzlich vorgeschriebenen Religionsunterrichts" vor stellen. Zuvor sei jedoch ein kurzer Abschnitt über das Leben und Wirken des Autors geboten. Das Leben und Wirken F. J. Freindallers Franz Joseph Freindallers Leben begann in Ybbs a. d. Donau; „Anno 1753, Monats Februar, den 3. dieses ist getauft worden durch den geistlichen Herrn Petrum Tschoffl, Franz Joseph...", lautet die Eintragung im 3. Geburtsbuch der Stadtpfarre Ybbs a. d. Donau.^ Franz Joseph war Georg Leopold Freinthallers elftes und dessen dritter Ehefrau Rosalia (ihre beiden Vorgängerinnen starben jeweils an einer Kindsgeburt) fünftes Kind. Es folgten noch fünf Kinder, sodaß Franz Joseph Freindaller insgesamt fünfzehn Geschwister hatte. Die Gymnasialstudien absolvierte Franz Joseph im Jesuitengymnasium Krems. Nach seiner Gymnasialzeit, die damals sechs Schuljahre umfaßte, begann er im Herbst des Jahres 1769 das Studium der Philosophie am Lyzeum der PP. Jesuiten in Linz. Sein Fortschritt „in literis et moribus" wird im Testimonium vom 29. Septem ber 1770 mit „sehr gut" qualifiziert.^ * Josef Kagerer, Franz Joseph Freindaller (1753-1825), Gründer der „Theologisch-Praktischen Monats schrift" (Dissertation aus Kirchengeschichte an der Kath.-Theol. Hochschule Linz), Linz 1991. Refe renten: o. Prof. Dr. theol. et phil. Karl Rehberger CanReg. und Univ.-Prof. Mag. phil. Dr. theol. Rudolf Zinnhobler. ' Archiv der Stadtpfarre Ybbs/D., Geburtsbuch Tom. III (Seitennumerierung fehlt). ^ Oberösterreichisches Landesarchiv, Matrikel des Lyzeums 1741-1783, Handschrift Nr. 2.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2