t«'': David Vinckboons: Kirmesszene. Foto: B. Ecker, OÖ. Landesmuseum haft erscheinen, was sich nicht zuletzt in den früheren - unrichtigen - Zuschreibungen des Kremsmünsterer Stücks an Pieter d.Ä. bzw. Marten van Cleve sinnfällig dartut. Vinckboons ist wohl das entwicklungsgeschichtlich außerordentliche Ver dienst zuzumessen, jenes von F. Brueghel d. Ä. begründete und exemplarisch vorgefragene Bauernsujet in die nationalholländische Ikonographie übergeführt zu haben und hinsichtlich dieses besonderen Stoffes den Konnex zwischen nord- und südnie derländischer Kunst herzustellen. Seine noch traditionelle Verquickung landschaftlicher und genreartiger Ele mente bezeichnet sohin den Ausgangspunktjenes später durch zunehmende Isolie rung und Individualisierung sich ausbildenden selbständigen Bauernstückes, wie wir es etwa bei Brouwer oder Bega gültig formuliert finden. Seine gattungsverschmelzende Auffassung findet indes auch Fortsetzung etwa in den Genrestücken Droochsloots oder Teniers. Im allgemeinen operiert Vinckboons hinsichtlich des Aufbaus seiner Bauernszenen mit bewährten, mit Varianten nahezu unverändert beibehaltenen Kompositionsschemata. So setzt er oftmals, wie etwa auch in der Kremsmünsterer Tafel, eine nahsichtige Gruppe zechender, spielender, tanzender oder liebender Figuren vor eine Architektur und führt sodann mittels eines oder zweier diagonal gerichteter, reich mit Bildpersonal und architektonischen Versatzstücken angerei cherter Tiefenzüge in den Hintergrund. Gelegentlich wird auch nach der Art Brueghels der Betrachterstandpunkt außerordentlich erhöht und in dem hieraus entste-
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